Test: Fractal Design Node 605
Fractal Design erweitert seine Produktpalette mit einem neuen HTPC Gehäuse, dieses soll ab sofort den Home Entertainment-Bereich abdecken. Damit dieses Vorhaben glückt, ist es meist erforderlich, eine hohe Kompatibilität zu Komponenten zu erfüllen.
Weiterhin spielt das Design des Gehäuses eine große Rolle, meist wird eine schlichte und zugleich elegante Optik von Kunden gewünscht, hierzu gab es im Voraus schon heftige Diskussionen zum vorläufigen Entwurf des Gehäuses, bei dem das Logo nicht dezent genug ausgelegt wurde.
Dahingehend sind wir sehr gespannt, ob das Gehäuse die hohen Erwartungen, die schon im Vorhinein gesetzt wurden, erfüllen kann und wie es sich im Allgemeinen in unseren Test schlägt.
Wir danken Fractal Design für das Zusenden des Testsamples.
Ausstattung und Lieferumfang:
Das Fractal Design Node 605 wird im Auslieferungszustand in einer grau gehaltenden Verpackung, wie schon aus vorherigen Tests bekannt, geliefert. Auch beim Node 605 lassen sich erste Details durch die Umverpackung erschließen. Zum einen ist das Gehäuse abgebildet, aber auch weitere technische Details sowie Funktionsmöglichkeiten (Key Features) werden gezeigt bzw. aufgelistet.
Um weitere Eindrücke des Node 605 zu bekommen, folgt das Öffnen des Kartons. Dort fällt die gute Sicherung durch Styropor sowie ein kleines, schwarzes Paket mit Firmenlogo in Schwarz auf.
Die kleine Verpackung birgt das Zubehör des Gehäuses und bestätigt, wenn auch nur indirekt, dass es sich um ein edles Gehäuse mit üppigem Lieferumfang handeln muss. Das sogenannte Accessory Kit beinhaltet Schrauben für die Montage, ein paar Kabelbinder sowie zwei aus Metall gefertigte Stücke für die so genannte Slim Line-Laufwerksmontage.
Außerdem gibt es ein Benutzerhandbuch (mehrsprachig) und den schon bekannten Warnhinweis dazu.
Fractal Design zeigt in der Front seines HTPC Gehäuses mit seiner endgültigen Kaufversion ein schlichtes und edles Äußeres, das aufgrund einiger Diskussionen vom Prototypen abgeändert wurde, da das Firmenlogo zu groß dimensioniert wirkte. Nun erscheint dieses eher dezent und schmeichelt dem Frontdesign, das in einer zu öffnenden Frontklappe Steckplätze für USB3.0, Klinkenbuchsen und einen integrierten Kartenleser (z.B. SD Karten) bietet.
Technische Spezifikationen
Fractal Design Node 605 | |
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Gehäusetyp: | Kompatibilität zu Mainboards mit Mini-DTX und -ITX, microATX und ATX Standard |
Abmessungen: | 445 x 164 x 349 mm (BxHxT) |
Gewicht: | 6 kg |
Lüfter: | 2 x 120mm Fractal Design R2 enthalten |
Einbaumöglichkeiten: | 1 x Slim Line Laufwerk (bei Verwendung von mAtx Board), 4 Festplatten verbaubar (2,5/3,5 Zoll) |
Platzangebot: |
|
Besonderheiten: | USB3.0, Front Audio, Kartenlesegerät, Lüftersteuerung, Luftfilter, Dämmung |
Äußeres Erscheinungsbild
Beim äußeren Betrachten des Gehäuses fällt die Front sowie die Form des liegenden und nicht stehenden Gehäuses stark auf, Somit sollte das Node auch sehr Wohnzimmertauglich sein. Die Front ist in gebürstetem Aluminium gehalten und zeigt damit eine edle und nicht zu aufdringliche Gestaltung.
Leider hat in diesem Fall die Optik auch eine Kehrseite, die sofort Nutzungs- bzw. Gebrauchsspuren aufgrund des verwendeten Materials in Form von zum Beispiel Fingerabdrücken sichtbar macht. Das Logo von Fractal Design befindet sich auf der rechten Seite, ebenso wurde der Start-Button dezent in die edle Optik über dem Logo eingearbeitet.
Im Gegenzug wurde eine versteckte Frontklappe integriert, die es ermöglicht, Front USB, Firewire, Mikrofonaus- und Klinkeneingang zu nutzen. Zusätzlich findet sich hier ein SD-Kartenleser für verschiedene Formate, damit sollte eine HTPC Tauglichkeit im Grunde erfüllt werden. Außerdem wird die Möglichkeit zum Verbau eines Slim Line Laufwerkes geboten, das auf der linken Seite verbaut werden könnte.
Die beiden Seiten sehen beim ersten Betrachten sehr ähnlich aus, doch hier würde das Motto zu Tragen kommen: „So gleich und doch so anders“, denn beide Seiten sind mit Meshgitter und jeweiligem Staubfilter bestückt worden. Auf der rechten Seite wurde ein 120mm Lüfter aus der R2 Reihe eingebaut und es bietet sich die Möglichkeit an, einen weiteren 120mm Lüfter zu verbauen.
Als kleines Highlight lässt sich im vorderen Bereich eine Lüftersteuerung erkennen, die Einstellungsmöglichkeiten in Stufen von 12V, 7V oder 5Volt ermöglicht. Die ähnlich aussehende linke Seite hingegen beherbergt einen 120mm Lüfter, doch das freiliegende Meshgitter dient der Entlüftung des Netzteils.
Die Heckansicht zieht den Blickwinkel vorerst auf die in weiß gestalteten, mittigen Slotblenden, an der Zahl sind sieben vorhanden. Somit wird eine ATX-Mainboardkompatibilität bestätigt.
Zur rechten Seite lässt sich die Öffnung für das Netzteil erkennen, das ebenfalls im ATX-Standardfaktor verbaut werden kann. Auf der anderen Seite ist eine Aussparung für die I/O Blende, über dieser Aussparung sind Lüftergitter für die angegebene Montage der 80mm Lüfter ersichtlich.
In der Disziplin Äußerlichkeiten und Verabeitung bleibt an dieser Stelle nur ein bedingungsloses Lob auszusprechen, denn es gibt keine scharfen Kanten. Das Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck und sämtliche funktionellen sowie auch die optischen Vorraussetzungen eines guten HTPC Gehäuses werden damit erfüllt.
Inneres Erscheinungsbild
Um im Innenraum anzugelangen, müssen 2 Schrauben am Heck gelöst werden, damit der Deckel abgenommen werden kann. Dieser ist relativ massiv und bietet zudem eine werkseitige Dämmung, was ebenfalls positiv ins Gesamtgewicht fällt.
Das geöffnete Node 605 fordert den Betrachter zuerst auf, die Festplattenkäfige augenscheinlich in Betracht zu nehmen, der Rest des Chassis ist mit schwarzer Lackierung relativ schlicht gehalten, hierzu sind sämtliche Kabel schwarz ummantelt beziehungsweise isoliert.
Beim Blick auf die technischen Spezifikationen wissen wir, dass beim Nutzen beider Festplattenkäfige die Grafikkarte maximal 180mm lang sein darf. Für längere Grafikkarten müsste dementsprechend einer von beiden Käfigen entfernt werden, wobei sich in diesem Fall nur noch 2 Festplatten/SSDs verbauen ließen. Die Festplattenhalterungen erlangen unter anderem ihren Halt durch eine Querstrebe, die zudem der Stabilität des Chassis beiträgt.
Neben den Festplattenhalterungen wurde ein 120mm Lüfter verbaut, der eine entsprechende Kühlleistung gewährleisten sollte. Die beiden vorinstallierten Modelle der Silent-Series R2-Serie befördern Luft in das Gehäuse.Außerdem ist in diesem Bereich die Aussparung für das Netzteil versehen worden, die mit 18cm Platzangebot in der Länge nicht zu knapp ausfallen sollte. Neben dieser Aussparung sind die ebenfalls in weiß gehaltenen Slotblenden vorzufinden.
Das respektive Platzangebot für Mainboards wird höchstwahrscheinlich erst beim Anhalten eines ATX-Mainboards bewusst, doch es gilt hier nochmals zu betonen, dass nicht nur Boards mit ATX-Formfaktor, sondern auch die kleinen Ableger mit Mini DTX Standard montiert werden können.
Die gegenüberliegende Seite zu den Festplattenhalterungen bietet einen weiteren vorinstallierten 120mm Lüfter, beide Modelle lassen sich zudem an der Lüftersteuerung betreiben, ein weiterer Lüfter kann zusätzlich geregelt werden.
Die Platinen für die Lüftersteuerung und die Front Anschlüsse wie z.B. USB2.0/3.0 befinden sich von vorne betrachtet hinter dem Lüfter. Außerdem ist die Installation von 2 weiteren 80mm-Lüftern am Heck gegeben, unter diesen Montageplätzen befindet sich die Aussparung für die I/o Blende.
Praxistest und Messungen:
Im praktischen Teil unseres Testdurchlaufes wird die Entkopplungsintensität sowie die Lautstärke der vorinstallierten Lüfter getestet.Für den Lautstärketest kommt ein Schallpegel-Messgerät (MC Check MS-50) zum Einsatz, hiermit soll ein möglichst objektiver Eindruck ohne die Beeinträchtigung anderer Einflüsse der Lüfter vermittelt werden , daher wird für den Test selbstverständlich ein passives Netzteil verwendet.
Entkopplungsintensität
Fractal Design legt einen hohen Wert auf eine qualitativ hochwertige Entkopplung, die auch in diesem Gehäuse zum Tragen kommt. Die Entkopplung beginnt von außen, hier sind vier Standfüße angeschraubt, wie einige Hifi Geräte bestehen sie aus Gummi, hinterlassen jedoch keinesweg einen minderwertigen Eindruck.
Im Inneren des Gehäuse lassen sich unschwer die Gummiringe an der Festplattenhalterung erkennen, die ihren Teil zur Entkopplung beitragen und heutzutage kaum noch wegzudenken sind.
Lüfter
Die beiden vorinstallierten Lüfer befördern die Luft in das Gehäuse. In diesem Zustand werden sie vom Hersteller ausgeliefert. In Sachen Haptik und Verarbeitungsqualität geben sie keinen Anlass zur Kritik. Zur Darstellung der Lautstärke werden im Folgenden die Lüfter einem Test unterzogen.
Beide befinden sich aus der selben Lüfterreihe, deshalb wird nur einer von beiden gemessen. Sofern nur die vorinstallierten Lüfter verwendet werden, sollte einer der beiden herauspustend montiert werden, um die Temperaturen zu senken.
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Die angegebenen Lautstärken sind bei 12 Volt deutlich untertrieben und werden erst bei sinkender Drehzahlahl angenehmer. Bei 7 Volt lässt sich ein untertöniges Brummen feststellen, welches eher noch als unangehm, jedoch nicht unbedingt als störend einzustufen ist.
Erst bei 5 Volt sind nur noch wenige Geräusche vom Lüfter wahrzunehmen. Insgesamt ändert sich das Geräuschbild aber noch etwas zum Positiven, durch die im Deckel angebrachte Dämmatte, werden die Geräusche etwas verringert.
Fazit
Die Messlatte für das Fractal Design Node 605 wurde durch andere HTPC Gehäuse sowie den Anforderungen seitens der Nutzer sehr hoch gelegt, denn es gilt in diesem Fall, dass ein großes Platzangebot, eine entsprechende Ausstattung und die Kriterien der Optik gedeckt sind. Fractal Design beweist jedoch, dass sie ihre Produkte kundenorientiert auslegen und haben anlässlich großer Kritik ihr Labeldesign auf dem Node 605 neu entworfen.
Doch nicht nur der Support kann dabei als positiv bewertet werden, das Gehäuse zeigt ebenfalls einen gelungenen Einstieg in das HTPC-Segment und ist zu gleichpreisigen Cases auch durchaus konkurrenzfähig.
Das Node 605 durchläuft unsere Tests fast fehlerfrei und patzt leider nur etwas mit den vorinstallierten Lüftern, die im Grunde erst, gerade im Anwendungsgebiet Wohnzimmer, für einen leisen Betrieb unter 5 bzw. 7 Volt Spannung interessant werden könnten. Im Gegenzug dazu lässt sich Fractal Design nicht lumpen und integriert eine Lüftersteuerung in das Gehäuse.
Weiterhin wurde ein großzügiges Frontpanel integriert, das nicht nur die gewohnten Anschlussmöglichkeiten wie USB bietet, sondern auch einen Kartenleser für gängige Formate. Abschließend lässt sich daraus sagen, dass Fractal Design genau am richtigen Punkt ansetzt und das neue Gehäuse einwandfrei für den Home-Entertainment Bereich zu empfehlen ist.
Die momentane Preislage von 132 € ist für dieses Gehäuse mit den gebotenen Features zwar hoch angesiedelt, jedoch absolut gerechtfertigt und sogar empfehlenswert. Für die oben aufgezählten Kriterien und die im Gesamten erbrachte Leistung erhält das Node 605 unseren Dual Gold Award. Herzlichen Glückwunsch!