Test: Patriot Ignite

Die Patriot Ignite ist eine vielversprechende SSD-Festplatte des amerikanischen Unternehmens Patriot Memory, welches vor kurzem mit den drei Modellen Torch, Blaze und Ignite den Vorstoß auf den SSD-Markt gewagt hat. Die Ergebnisse des von uns getesteten Ignite Modells mit 240 GB können sich sehen lassen.

Einleitung

Patriot ist einer der marktführenden Unternehmen im Bereich der DRAM und NAND Technologie. Ihr Portfolio umfasst auch Produkte in der Flash-Media-Branche. Dazu gehören Flash-Karten und USB-Sticks aber auch im Bereich der Smartphone-Industrie agiert Patriot Memory mit ihrer Fuel-iON-Technologie. Ein System der magnetischen Aufladung von Smartphone-Akkus ohne eine Kabelverbindung ermöglicht. In den letzten Jahren war es bei Patriot Memory ruhig im Bereich der Festplatten-Speicher, doch nun sind sie mit einem neuen Trio zurück auf dem Markt.

Patriot Ignite im TestAnfang des Jahres stellte Patriot sein neues Trio Torch, Blaze und Ignite vor. Eine Serie von 2.5“ SSD Platten mit SATA III Phison NAND-Controllern der Baureihe S9 und S10. Unser Testmuster für heute ist die Patriot Ignite Solid State Drive, welche zu dem Flaggschiff des Trios gehört.

Der verbaute Phison S10 (PS3110-S10) auf der Ignite ist ein 32-bit Vierkern-Prozessor mit acht SATA III 6Gbps Kanälen Controller. Laut Herstellerangaben soll eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 550 MB/s mit 100K IOPS (seq. Lesen) und eine Schreibgeschwindigkeit von 90K IOPS (seq. Schreiben) erreicht werden. Der Controller unterstützt Solid State Disks bis zu einer Größe von 2 TB. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, welche A19 NAND-Flash Speicherchips in Verbindung mit einem Phison S10 verwenden geht Patriot in eine andere Richtung und verwendet einen A-Synchronen 16nm Micron MLC Speicher für ihre Platten.

Praktische Erfahrungen, welche ihr auch in diesem Test lesen werdet, haben aber gezeigt, dass die Verwendung von Synchronen und A-Synchronen NAND Chips keinen Einfluss auf die Performance der SSD haben. Das Ignite Modell gibt es in 3 Varianten dazu gehören eine Versioen mit 240 GB, 480 GB und eine mit 960 GB. In meinem Test geht es um die 240-GB-Variante.

Wir danken an dieser Stelle Patriot Memory für das Zusenden unseres Testmusters!

Verpackung und Lieferumfang

Patriot Memory verpackt die Ingite in einer Fensterverpackung. Auf der Vorderseite sticht einem sofort rot hinterlegte Modellname und der Hersteller in weißer Schrift ins Auge. Darunter befindet sich in roter Schrift auf schwarzen Hintergrund die Größe der Solid State Disk. Das Patriot-Logo darf natürlich im unteren Bereich der Verpackung und der SSD auch nicht fehlen.

Patriot Ignite: Verpackung Vorderseite

Auf der Rückseite findet man Informationen zur Herstellergarantie, die Features der Ignite und den Formfaktor.

Patriot Ignite: Verpackung Rückseite

Im Lieferumfang der Patriot Ingite befindet sich neben der SSD ein Benutzerhandbuch für die Installationsbeschreibung der Festplatte und deren Spezifikation. Leider aber nur für die Modelle 480 GB und 980 GB. Die Verarbeitung der SSD wirkt sehr hochwertig. Uns persönlich gefällt die schwarze Farbe der SSD, die im Licht glänzend wirkt. Durch das leichte Gewicht von nur 77 Gramm macht sich die SSD in der Hand kaum bemerkbar.

Technische Details

Spezifikationen

  • Hersteller: Patriot
  • Modell: Ignite
  • Interface: 2,5“ SATA III SSD
  • Kapazität: 240GB
  • Maße: 100 x 69,85 x 7 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 77,6 Gramm
  • Stromverbrauch: Read 2,3W / Write 5,6W / Idle 0,275 W
  • MTBF (mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen): 2.000.000 Stunden
  • Betriebstemperatur: 0°C – 70°C
  • Lagertemperatur: -40°C – 85°C
  • Sequentielles Lesen & Schreiben: 560MB/s Lesen – 405MB/s Schreiben
  • 4K Read: 100K IOP s
  • 4K Schreiben: 90K IOP s
  • Unterstütze Betriebssysteme: Windows XP / Vista / 7 / 8 / Mac OS / Linux

Features

  • Phison S10 Serie SSD Prozessor gepaart mit qualifizierten MLC NAND Flash
  • DRAM Cache: 256MB
  • SATA3 6Gbps / SATA2 3 Gbps
  • End zu End Daten Pfad Sicherheit
  • Smart ECC Recovery
  • Advanced Wear-Leveling
  • Smart Refresh

Optik und Verarbeitung

Durch die schlanke und nur 7mm hohe Gestaltung passt die Ignite in viele relativ kleine variierende Plattformen. Wie z. B. in einer Zotac ZBOX oder einem Ultrabook. Optisch sticht die Ignite auch ins Auge. Mit ihrem farblichen Design passt sie zu jedem rot oder schwarz hinterlegten Mainboard, dazu gehört auch das ASRock H87 Fatal1ty, welches ich in meinem Test System verwende.

Auf der Rückseite befindet sich die Modell- und Teilenummer, die Speicherkapazität, der Bus-Type und der Produktionsstandort. Dazu gehört auch die Verbindungsmöglichkeit von einem 6GB/s SATA-Kabel und dem SATA-Stromadapter für den Datentransfer und die Festplattenpower.

Patriot Ignite: Optik und Verarbeitung

Das Testsystem

  • Prozessor: Intel Xeon E3-1230v3 @ 3.30GHz
  • Mainboard: ASRock Fatal1ty H87
  • Mainboard-Kühler: Thermalright True Spirit 140 BW
  • Grafikkarte: Zotac Geforce GTX 970 AMP! Omega Core Edition
  • Arbeitsspeicher: Crucial Ballistix Sport DDR3-1600 DIMM (2x4GB)
  • HDD: 1TB WD Green WD10EZRX Intellipower
  • SSD: Patriot Ignite 240GB
  • Netzteil: be quiet! Pure Power CM L8 530W
  • Gehäuse: Fractal Define R4 gedämmt
  • Betriebssystem: Windows 8.1 Professional

Benchmark-Software

Die eingesetzte Benchmark-Software für unsere Analyse waren AS SSD, Crystal Disk Mark und als SSD Übersicht Tool Crystal Disk Info.

Wie schon bereits erwähnt, hat man mit Crystal Disk Info einen tollen Überblick über die Charakteristik und den Lebensstatus („Gesundheitsstatus“) der Speichermedien.

Wir bekommen dort angezeigt, wie lange die Festplatte schon eingeschaltet war, wie oft sie gestartet wurde, die derzeitige Temperatur und sogar die Firmware-Version.

Patriot Ignit: CrystalDiskInfo

Testverfahren

Nun kommen wir zu den Benchmarks. Vorab möchte ich erläutern, in welchem Verfahren getestet wurde. Ich habe ein Windows 8.1 Image auf die Patriot Ignite gepackt und die benötigte Benchmark-Software, Treiber für die Grafikkarte, des Mainboards und Google Chrome installiert.

Danach habe ich per Acronis das Windows 8.1 Image inklusive der Software und Treiber 1 zu 1 auf die anderen SSD-Platten übertragen. Die Hardware lief für mindestens 30 Minuten bevor das Benchmark ausgeführt wurde. Nach jedem Benchmark-Test wurde das System neugestartet.

AS SSD Benchmark

Patriot Ignite Test: AS SSD Benchmark Teil 1

Patriot Ignite Test: AS SSD Benchmark Teil 2

AS SSD Benchmark: Vergleich mit anderen Platten

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AS SSD Kopierbenchmark

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CrystalDisk Benchmark

Patriot Ignite Test: CrystalDiskMark

CrystalDisk Benchmark: Vergleich mit anderen Platten

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Praktische Tests

Die Ergebnisse der Startzeit von Windows wurden über den Eventviewer ausgewertet.

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Für die Installationszeit von Office 2013 wurde eine Stoppuhr benutzt.

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Fazit

Die Ignite hält sich, wie den Testergebnissen zu entnehmen ist, an der Spitze. Lediglich im Test von CrystalDisk hält die Ingite nicht immer den ersten Platz. Dies zeigt uns aber auch, dass die asynchronen Micron Speicherchips keine große Auswirkung auf das Leseverhalten der SSD haben. Nicht wie erwartet, hat Patriot Memory der Phison S10 Controller nach vorne gebracht.

Im Gegensatz zu den vorherigen Modellen von Patriot Memory, in denen ein Sandforce SF2200 Controller von Seagate zum Einsatz kam, gelang es Patriot nicht die Datenraten im Lesen und Schreiben um mindestens ¼ des vorherigen Modells zu verbessern. Etwas positiv wirkt sich jedoch der Umstieg auf den Phison S10 Controller auf den Preis aus. Patriot bietet das Ignite 240 GB Modell für ca. 115 € an, wohingegen das Vorgängermodell nur für den doppelten Preis erworben werden konnte.

 

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