Kurztest: Inter-Tech E-D3 und E-D5

Aufgrund der heutigen Fortschritte und Weiterentwicklungen ist die Verlockung groß sich einen HTPC oder etwas ähnliches anfertigen zu wollen, hierzu soll natürlich für die Komponenten eine passende Ummantelung gefunden werden. Doch muss ein edel wirkendes Gehäuse auch immer teuer bezahlt werden?

Im heutigen Test stellen wir zwei weitere Gehäuse im ITX-Standard vor. Die Redaktion ist schon durch unser vorheriges Roundup auf ein Gehäuse von Inter-Tech aufmerksam geworden. Ein sehr interessantes Merkmal bei den heute vorstelligen Cases ist vor allem, dass diese Gehäuse unter 40€ zu erwerben sind und aus Aluminium gefertigt wurden. Dabei sollen alle gängigen Standards und Features enthalten sein. Inwieweit sich die Gehäuse zu diesem Zweck eignen und welche Vor-bzw.Nachteile sie bieten stellen wir in diesem Test heraus.

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Wir danken Inter-Tech für das Zusenden des Testsamples!

Vorstellung der Gehäuse

Die Unternehmen Inter-Tech ist vermutlich nicht jedem ein geläufiger Begriff, jedoch besteht die Firma bereits seit 18 Jahren. Für den heutigen Test wurden uns gleich zwei Testsamples geliefert. Beide sind unter 40€ zu erwerben und wurden aus 1,5 Millimeter dickem Stahl gefertigt, doch wo genau ist nun der Unterschied zwischen den beiden Gehäusen?

Äußerlich machen die beiden Gehäuse einen fast identischen Eindruck, doch das ein oder andere Merkmal lässt sich schnell unterscheiden. Während das Intertech E-D5 das größere Gehäuse von beiden ist, besitzt dieses die Front Anschlüsse wie USB3.0 in der Front, hingegen das E-D3 etwas kleiner erscheint und die Anschlüsse im Deckel integriert worden sind.

Die Anschlüsse unterscheiden sich jedoch nicht beim jeweiligen Case, beide besitzen ein USB3.0, ein USB2.0, sowie die obligatorischen HD Audio Anschlüsse. Das Inter-Tech E-D5 bietet im Gegensatz zum E-D3 zusätzlich ein breiteres Spektrum an Aufnahmekapazitäten für Datenträger.
Zur genaueren Unterscheidung der Features, Abmaßen und Einbaumöglichkeiten stellen wir die beiden Gehäuse in einer Tabelle gegenüber.

Inter-Tech E-D5Inter-Tech E-D3
Gehäusetyp:Micro-ATX, Mini ITX StandardMini-ITX Standard
Abmaße:(B x H x T)222 x 285 x 270mm222 x 260 x 224mm
Gewicht:ca. 1,7kgca. 1,5kg
Einbaumöglichkeiten:1x 3,5 Zoll und 1x 2,5 Zoll oder2x 3,5 Zoll oder3x 2,5 Zoll Datenträger1x 3,5 Zoll und 1x 2,5 Zoll oder2x 2,5 Zoll Datenträger
Platzangebot:– ATX Netzteil verbaubar- Grafikkarten mit ca. 20cm Länge– ATX Netzteil verwendbar- Grafikkarten ca. 18cm
Lüfter:Deckel: 1x 120mm Lüfter (vormontiert)Heck: 1x 60mm Lüfter (optional)Deckel: 1x 120mm Lüfter (vormontiert)Heck: 1x 60mm Lüfter (optional)
Besonderheiten:USB3.0, Front Audio, Öffnung für WLAN Antenne, AluminiumUSB3.0, Front Audio, Öffnung für WLAN Antenne, Aluminium

Inter-Tech E-D3

Der kleinere Proband hier im Test ist das betitelte E-D3 von Inter-Tech, dass gleichfalls preislich etwas günstiger ist, als der große Buder E-D5.Wir waren bereits in unserem Roundup erstaunt, über die relativ gute Verarbeitung in Zusammenhang von Preis und Leistung beim Inter-Tech E-M3. Die beiden hier anzutreffenden Gehäuse unterscheiden sich jedoch nochmal deutlich in preislicher Hinsicht zum E-M3.

Es sollte trotzdem unbedingt an dieser Stelle erwähnt werden, dass das Inter-Tech E-D3 und E-D5 trotzdem aus Aluminium gefertigt wurden.

In die Redaktion kamen die beiden Gehäuse in einem zustäzlichen Karton. Beide Gehäuse werden jedoch generell in der dafür vorgesehenen Kartonage zum potenziellen Käufer versendet. Die Hauptverpackung ist dahingehend interessant, da sie einen Tragegriff besitzt und somit die Originalverpackung bestens geeignet ist, als Schutzhülle für den mobilen Einsatz.

Gesichert wird das E-D3 durch Schaumstoff und einer Plastikfolie, sodass das Gehäuse unbeschadet beim Käufer eintrifft. Neben dem Gehäuse befindet sich ein kleiner Karton in der Umverpackung, der das Zubehör beherbergt.

Beim Zubehör beschränkt sich der Hersteller auf das Mindeste, so liegen alle relevanten Schrauben zur Montage, zwei Kabelbinder, sowie zwei Staubkappen bei. Die Bedienungsanleitung ist nicht sehr ausführlich, enthält jedoch die wichtigsten Informationen.

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Die Front erscheint in einer eher dezenten Gestaltung und wirkt dank der Aluminium Verarbeitung hochwertig, einziger Blickpunkt ist der An/Ausschalter. Oberhalb der Front, in Höhe des Deckels, wurden die USB und Audio Anschlüsse integriert. Dabei wurde je ein USB3.0 und USB2.0 Port, sowie Klinke und Mikrofon Anschluss in das Top Panel eingearbeitet.

Die beiden Seiten sind grundlegend gleich gestaltet worden, haben jedoch einen markanten Unterschied. Das linke Seitenteil wurde mit Lüftungsschlitzen versehen, damit eine thermische Entlastung ermöglicht wird. Hingegen das rechte Seitenteil eine Einheit bildet und somit zur edel wirkenden Aluminium Verarbeitung passt.

Die Rückseite spricht relativ klare Worte, wie Inter-Tech die Umsetzung der Komponenten in das E-D3 vorgesehen hat. Im unteren Teil des Gehäuses sind zwei PCI-Slotblenden vorzufinden, sowie Lüftungschlitze, die auf einen weiteren zu verbauenden Lüfter hindeuten.

Der Lüfter darf jedoch nur die Spezifikationen 60 x 60 x 10 mm besitzen und dient somit eher der Unterstützung des serienmäßigen 120 mm Lüfters. Oberhalb der PCI Slotblenden, lassen sich zwei Öffnungen erkennen, beide werden voneinander in der Mitte getrennt, in der Trennung befinden sich zwei abgedeckte Öffnungen für einen COM Anschluss und für eine WLAN Antenne.

Die rechte Öffnung ist für das Netzteil vorgesehen, hingegen die linke Öffnung für das I/O Panel vom Mainboard angedacht ist.

Mit ungefähr 1,5kg fällt das Gewicht, dank der Aluminium Verarbeitung sehr gering aus, ein ideales Kriterium für die Verwendung als HTPC (Home Entertainment Personal Computer).

Zum Betrachten der inneren Werte, müssen jede Menge Schrauben gelöst werden, nur allein vier Schrauben zum Entferenn eines Seitenteils. Es ist unbedingt zu empfehlen, für den Verbau der Hardware die beiden Seitenteile und den Deckel zu entfernen, damit ein größerer Interaktionsspielraum für die Montage gegeben ist.

Das rechte Seitenteil lässt sich nicht nur für ein überschaubareres Platzangebot entfernen, sondern muss entfernt werden, um auf einfachsten Wege das Mainboard auf dem Seitenteil zu montieren, hierbei darf lediglich ein Mini ITX Mainboard verwendet werden. Auf Grund der Abmaße ist es dem Gehäuse verwehrt, ein Laufwerk unterbringen zu können.

Dafür bietet das Gehäuse die Möglichkeit reguläre ATX Netzteile zu verbauen, wodurch nicht auf kleinere nicht so leistungsfähige Netzteile zurückgegriffen werden muss.

Im Inter-Tech E-D3 kommen insgesamt ein 2,5 und ein 3,5 Zoll Datenträger unter, dies sollte gernell genügen. Alternativ bietet es sich an, statt einem 3,5 Zoll Datenträger, zwei 2,5 Zoll Laufwerke unterzubringen, zur Überschaubarkeit wurde das Platzangebot mit „A“ und „B“ gekennzeichnet.

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Inter-Tech E-D5

Der zweite Proband in unserem Test, lässt sich als großer Bruder vom Inter-Tech E-D3 bezeichnen, das Design bleibt fast identisch, doch einige Features und Möglichkeiten besitzt der große Bruder, die das kleinere Modell nicht bieten kann. Dazu ist anzumerken, dass sich beide fast auf dem selben Preisniveau befinden.

Das Inter-Tech E-D5 kommt ebenso gut gesichert, wie das E-D3 zum Käufer. Es wurde durch Schaumstoff und eine Plastikfolie gesichert, sodass das Gehäuse ohne Schaden beim Käufer ankommt.

Auch dem größeren Probanden wurde das nötigste Zubehör beigelegt, dass sich auf Schrauben, Kabelbinder und die Anleitung beläuft. Die Anleitung ist dabei lediglich auf Englisch und Chinesisch, dies sollte jedoch kein Problem darstellen, da der Informationsgehalt ohnehin relativ gering ist.

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Die Front unterscheidet sich relativ deutlich vom Inter-Tech E-D3, während die USB Anschlüsse beim kleineren Probanden in den Deckel montiert wurden, sind sie hier in der Front anzutreffen. Das Design der Front ist dabei gleichbleibend und ebenso edel wirkend.

Die Anschlüsse wurden in die obere linke Ecke angebracht, womit sie in keinster Form aufdringlich wirken, sondern sich viel eher ansprechend in das Front Design einfügen. Neben USB3.0 und USB2.0 befinden sich an dieser Stelle noch die obligatorischen Audio Anschlüsse, sowie der An/Ausschalter.

Die beiden Seitenteile wirken im Grunde gleich, doch wurden im linken Seitenteil Lüftungsschlitze eingelassen, dies trägt sicherlich zur besseren Wärmeabfuhr bei. Das rechte Seitenteil bildet ein einheitliches Erscheinungsbild und ist durchgehend gleich gestaltet worden.

Die Rückseite vom E-D5 verdeutlicht schnell, dass hier ein größeres Platzangebot zur Verfügung steht, als beim kleinen Bruder. Hier sind insgesamt vier PCI Slotblenden anzutreffen, die es theoretisch nicht nur ermöglichen eine Dual Slot Grafikkarte zu verbauen, sondern zusätzlich beispielsweise eine TV-Karte in das System einzubinden.

Neben den Slotblenden sind Lüftungsschlitze anzutreffen, die für einen zusätzlich zu verbaubaren Lüfter im Format 60x60x10mm stehen. Über dem unteren Abschnitt sind die Öffnungen für das ATX Netzteil und das I/O Shield vom Mainbaord anzutreffen.

Auch beim E-D5 müssen viele Schrauben gelöst werden, um das Innere anzutreffen, es empfiehlt sich ebenfalls die beiden Seitenteile und auch den Deckel zu demontieren, um die Hardware besser unterbringen zu können.

Auch beim großen Bruder wird das Mainboard im Prinzip auf das rechte Seitenteil montiert. Der Käufer hat jedoch bei der Wahl des Mainboards die Möglichkeit auf ein Mini ITX oder uATX Mainboard zurückzugreifen und hat somit ein größeres Auswahlspektrum.

Doch auch hier muss auf auf den Verbau eines Laufwerkes verzichtet werden, dafür steht jedoch eine größere Kombinierbarkeit von Festplatten/SSDs zur Auswahl.

Es können je ein 3,5 und 2,5 Zoll Datenträger, oder zwei 3,5 Zoll Festplatten oder drei 2,5 Zoll SSDs verbaut werden. Zum weiteren Platzangebot bietet Inter-Tech die Möglichkeit ein ATX Netzteil zu verbauen und Grafikkarten mit einer ungefähren Länge von ca. 20cm.

Das Inter-Tech E-D3 und E-D5 haben serienmäßig einen 120mm Lüfter spendiert bekommen, leider sind jedoch keine Staubfilter vorzufinden!

Praxistest und Messungen

Im praktischen Teil unseres Testdurchlaufes werden die Entkopplungsintensität sowie die Lautstärke der vorinstallierten Lüfter getestet.Für den Lautstärketest kommt ein Schallpegel-Messgerät (MC Check MS-50) zum Einsatz, hiermit soll ein objektiver Eindruck ohne die Beeinträchtigung anderer Einflüsse der Lüfter vermittelt werden, daher wird für den Test selbstverständlich ein passives Netzteil verwendet.

Auf Grund der gleichen Bauweise werden die Gehäuse zusammen getestet, damit die Leistungswerte überschaubar bleiben.

Entkopplungsintensität

Der Hersteller Inter-Tech stattet das E-D3 und E-D5 stattet die beiden Mini ITX Gehäuse lediglich mit gummierten Standfüßen aus. Die Standfüße wurden entsprechend groß dimensioniert und bieten keinen Anlass zur Kritik.

Leider verzichtet der Hersteller auf sonstige Maßnahmen zur Entkopplung seines Gehäuses, was sich vor allem negativ für diejenigen äußert, die einen möglichst leisen kleinen Computer zusammen bauen möchten.

Lüfter

Beide hier im Test befindlichen Probanden wurden erfreulicherweise bereits mit einem Lüfter ausgestattet, wodurch die gute Absicht des Herstellers deutlich wird. Normalerweise lässt sich nicht davon ausgehen, dass ein Gehäuse dieser Preisklasse bereits einen Lüfter verbaut hat, in diesem Fall wurden jedem Probanden je ein 120-mm-Lüfter spendiert.

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Leider deuteten die mangelnden Entkopplungsmanßnahmen schon darauf hin und im Testdurchlauf machte es sich dann auch bemerkbar, die Lüfter sind einfach zu laut. Während sich die 5 Volt Marke noch als leise bezeichnen lässt, könnte man die 7 Volt Einstellung lediglich als aushaltbar bezeichnen.

Die 12 Volt sind schier unmöglich, unter normalen Umständen, zu betreiben, da der Lautstärkegrad in Kombination mit einem untertönigen Summen fast einem Staubsauger gleicht.

Fazit

Wir haben uns dazu entschieden ein gemeinsames Fazit beider Gehäuse zu schreiben, da die beiden Gehäuse im Grunde baugleich sind.

Es gibt lediglich marginale Unterschiede, wie zum Beispiel etwas größere Abmaße und eine Aufnahme von uATX Mainboards beim Inter-Tech E-D5.

Beide Gehäuse kommen gut gesichert zum potenziellen Kunden, die Verpackung mit dem Tragegriff ist ein interessantes Gimmick, sodass ein Transport mit der Originalverpackung möglich wäre. Das mitgelieferte Zubehör ist vollkommen ausreichend für die Montage der Hardware, zusätzlich bekommt der Käufer auch noch Kabelbinder dazu.

Die Verwendung von Aluminium in dieser Preisklasse sucht natürlich seinesgleichen, bietet aber gleichzeitig auch Anlass zur Kritik. Auch wenn die Optik meist eine Frage des Geschmacks ist, lässt sich nicht bestreiten, dass dieses Gehäuse edel wirkt, vor allem die Front. Außerdem wurden alle gängigen Anschlüsse in die Front (Inter-Tech E-D5) bzw. in den Deckel (Inter-Tech E-D3) integriert.

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Leider ist die Liste der Kritikpunkte für die Gehäuse nicht ganz unerheblich und beinhaltet auch einige Verbesserungswünsche.

Die Aluminiumverarbeitung lässt wahrscheinlich bei einem Preis von unter 40€ jeden hellhörig werden, doch macht das Gehäuse nur im geschlossenen Zustand einen stabilen Eindruck. Die Seitenteile müssen durch viele Schrauben gelöst werden und hinterlassen einen ungewohnt scharfkantigen Eindruck.

Für Neulinge im ITX-Bereich könnte die etwas kurze Anleitung nicht genügend Erklärungen zur Verfügung stellen. Die Lüfter, als auch die Entkopplung ist als unzureichend zu bezeichnen, beides wurde nur halbherzig umgesetzt. Während die Lüfter ein hohes Lautstärkeniveau aufweisen, wurden die Maßnahmen zur Entkopplung kaum bis gar nicht umgesetzt, da beide Gehäuse lediglich Gummistandfüße besitzen.

Am Ende sollte jeder für sich entscheiden, welche Kriterien das neue ITX Gehäuse erfüllen muss, vor allem in der Hinsicht wie hoch das Budget ist und welche Eigenschaften das Gehäuse aufweisen soll.

Nur allein wegen der Kompatibilität zu uATX Boards würden wir das Inter-Tech E-D5 empfehlen, preislich sind beide Probanden ungefähr gleich angesiedelt und lassen sich unter 40€ erwerben. Wir verleihen an dieser Stelle unseren Dual Budget Award.

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