Test: Tacens OVUM
Smartphones werden immer leistungsfähiger, flacher und die Displays größer. Mittlerweile sind die Prozessoren schon sehr stark und sie bieten eine immense Performance.
Selbst die mit größte Schwachstelle, der Akku, hat sich seit geraumer Zeit immer weiter verbessert. Was nun noch häufig ein Problem darstellt, sind die Lautsprecher, die oft sehr blechern und schlecht klingen. Die Hersteller wie zum Beispiel Tacens haben hier auch nicht geschlafen und mit besonders handlichen Audiosystemen wie dem OVUM-Resonanzlautsprecher aufgerüstet.
Viele mobile Speaker auf dem Markt bieten schon eine angemessene Leistung, über die man nicht meckern kann.
Doch der spanische, eher unbekannte Hersteller Tacens hat nun, wie schon ein paar andere Unternehmer, einen so genannten „Resonanz-Speaker“ auf den Markt gebracht, der verschiedene Körper wie zum Beispiel Tischplatten oder Tetrapacks über Resonanzübertragung in einen Lautsprecher verwandelt. Eine interessante und ausgefallene Lösung, die Strom spart und zudem erschwinglich ist.
Aber bringt diese Technik der Resonanzübertragung auch einen Vorteil gegenüber anderen mobilen Lautsprechern? Wir haben es für Euch getestet. Viel Spaß beim Lesen!
Wir danken TACENS für die Bereitstellung des Testmusters.
Lieferumfang
Der OVUM von Tacens wird in einer quaderförmigen Blisterverpackung ausgeliefert. Darauf sind zum Beispiel ein kleiner Text, der die angewandte Technik des Lautsprechers vereinfacht erklärt und Tipps zur Anbringung auf unterschiedlichen Oberflächen, die verschiedene Sounderlebnisse bieten, aufgedruckt.
Der Speaker hat eine Leistungsausbeutung von rund 1 Watt und deckt Frequenzbereiche von 300 bis 10 000 Hz ab, der ziemlich hohe Frequenzbereich erklärt dabei unter anderem den geringen Energieverbrauch. Angenommen, es werden 2 AAA-Batterien mit jeweils 1000 mA eingesetzt, so kommt man unter Maximallast auf einen sechsstündigen Musikgenuss.
Es soll eine Lautstärke von bis zu 78 (+/-3 db) erzielt werden. Die Frage, in welcher Qualität?
Prinzipiell gesehen ist alles sehr einfach: Der Kopf des Speakers soll auf eine beliebige Oberfläche geklebt werden. Wer zu unkreativ ist, geeignete Unterlagen zu finden, dem hilft die Verpackung etwas auf die Sprünge, die zum Beispiel Notizblöcke, (Milch)kartons, Koffer und Regenschirme vorschlägt.
Bei Anbringung auf einen hohlen (Milch-)Karton wir dabei ein erweiterter Tiefgang im Frequenzbereich versprochen, was einen subwooferartigen Effekt haben soll.
Öffnet man die Verpackung, so zieht man als erstes den Speaker an sich heraus. Dieser ist in einem weiteren Plastikschlitten festgeklemmt.
Überdies befindet sich im Lieferumfang eine kleine Zubehörbox. In dieser befinden sich ein USB-Kabel mit geeignetem Stecker für die externe Stromversorgung an einem PC, ein 3,5mm-Klinken-Verlängerungskabel mit 50cm Länge (exklusive Stecker), eine Tragelasche sowie zwei extra Klebepads für den „Resonanzüberträger“ des Speakers als Ersatz.
Dazu gesellt sich noch eine sehr umfangreiche Anleitung in etlichen Sprachen, die zudem gut bebildert ist.
Wie funktionieren Resonanzlautsprecher?
Bei Resonanz-Lautsprechern stellt sich bei manch einem Laien die Frage, wie das ganze denn funktionieren soll. Im Grunde genommen ist alles ganz einfach:
Nun, selbst für uns war diese Technik der Geräuschübertragung Neuland, denn viel hört man von solchen Lautsprechern auch nicht. Ob sie wirklich Vorteile gegenüber anderen Speakern haben?
Mit der Zeit stellten sich für uns dann auch die Vor- und Nachteile heraus. Der Lautsprecher basiert auf dem Prinzip der Resonanzübertragung. Ein kleiner Klangkörper wird auf eine Fläche geklebt und diese wird in Schwingungen versetzt, die den Input lauter wiedergeben.
Praxistest
Als wir den Speaker genauer unter die Lupe nahmen, so fiel uns die angenehme Verarbeitung der Oberfläche positiv auf, die, trotz Kunststoff, einen wertigen Eindruck hinterließ.
Sie ist griffig und gummiert. Das Material lässt den Lautsprecher auch sehr leicht werden, er passt für den Transport problemlos in (fast) jede Hosentasche.
Es befindet sich eine Einkerbung für den 3,5mm-Klinken-Stecker auf dem OVUM. Nebenan sind die grüne Status-LED, der On-Off-Schalter sowie der Anschluss für die USB-Verbindung eingearbeitet. Der Schalter sitzt fest und hat einen ausreichend festen Klickpunkt.
Die 2 kleinen Batterien, die für den Sound unterwegs sorgen, sind leider nicht im Lieferumfang enthalten, so müssen diese optional erworben werden. Der eigentliche Speaker wird wie ein Deckel abgezogen, nun wird das Klebepad sichtbar, dass sich auf einer beliebigen Oberfläche anbringen lässt.
Tatsächlich erreichten wir in unserem Praxistest verschieden gute Ergebnisse auf verschiedenen Oberflächen.
Beim Abspielen des Sounds auf einer Metallplatte beispielsweise klingt der Output erwartungsgemäß sehr blechern und ein Musikgenuss kommt nicht zustande. Sehr gut eignete sich im Verhältnis der Einsatz auf einer normalen Holzplatte oder einem Buch, für mehr Bass sorgte ein kleiner hohler Karton.
Das Negative ist jedoch, dass man das Widergabegerät (Smartphone, MP3-Player, Soundkarte ect.) nicht auf die volle Leistung drehen kann, da unter dieser Bedingung der komplette Sound verzerrt. Regelt man die Lautstärke dann soweit runter, dass man mit der Qualität zufrieden sein kann, so ist der Lautsprecher nicht mehr viel lauter als der des Smartphones (o.ä.).
Es ist also fraglich, ob man knapp 20€ für einen Lautsprecher ausgeben will, den man mit sich rumträgt und die fast gleiche Lautstärke/Qualitätsleistung hat wie mit dem Originallautsprecher. Lauter geht klar der Ovum, nur leider hat die Qualität des Tons viel einzubüßen.
Fazit
In unserem Test hat sich herausgestellt, dass Tacens zwar verarbeitungstechnisch vieles auf den Tisch legen kann, soweit der Speaker überhaupt von der Firma selbst hergestellt wurde, jedoch in der Leistung noch einiges nachzuholen ist.
Der Speaker ist auf den ersten Blick ein nettes Gadget, das auch sehr nützlich sein könnte, wäre da nicht die eher bescheidene Soundqualität, die beim lauteren Hören von Musik entsteht.
Trotzdem lässt der Bass des Speakers auf der richtigen Oberfläche nichts zu wünschen übrig und je nach Unterlage kann man noch einiges an der Qualität herausholen, sodass man den Qualitätsunterschied zu einem original eingebauten Speaker in einem Gerät spürt. Die Konkurrenz mit Speakern, die auf einer anderen Technik basieren, kann noch etwas mehr.
Schade, dennoch gibt es von uns ein dickes Plus, weil die Verarbeitungsqualität sehr gelungen ist. Alles sitzt da, wo es sitzen soll.Somit hat sich der Ovum unseren Dual Silver Award verdient.