Interview mit Kingston Technology
Wir hatten die Möglichkeit, mit Christian Marhöfer, Regional Director DACH bei Kingston Technology, ein Interview zu führen. Was dabei herauskam, könnt Ihr hier nachlesen. Viel Spaß dabei!
1. Kingston ist auf dem Speichermarkt seit 1987 vertreten. Was waren die ersten Speichermedien und wie groß waren sie bei welchen Kapazitäten?
Kingston Technology entstand vor dem Hintergrund des Speicherchip-Engpasses in den 80er Jahren. Unsere Firmengründer John Tu und David Sun begannen damals mit der Entwicklung eines neuartigen, so genannten Single In-Line Memory Moduls (SIMM), das sich die bewährten Komponenten früherer Chips zunutze machte. Bei diesen ersten Produkten handelte es sich um so genannte “flüchtige Speicher”, die nur schwer mit aktuellen Speichern vergleichbar sind. Ihre Kapazität lag damals bei 256KB, also einem Viertel Megabyte. Dieser Speicher war nicht nur der Beginn einer neuen Technologie, sondern begründete auch einen neuen Standard. Dies mündete schließlich am 17. Oktober 1987 in die Gründung der Firma Kingston.
Unseren Einstieg in den Bereich der Speicher, wie wir sie heute kennen, folgte dann 2002. Der erste Kingston USB-Stick hatte eine Kapazität von 32MB. Damals durchaus eine Sensation: Immerhin hatten erstaunliche 22 Floppy-Disks nun auf einem kleinen, portablen und erschütterungsunempfindlichen Gerät Platz.
2. Auch USB-Sticks mit sehr hohen Speicherkapazitäten werden angeboten. Besteht eine große Nachfrage nach ~500GB großen USB-Sticks, die fast 700€ kosten? Wieso verwenden die Benutzer keine Festplatten, die deutlich günstiger und zudem auch schneller sind?
Die klassische Festplatten-Technologie ist ja eine verhältnismäßig alte Idee und hat bereits schon vor vielen Jahrzehnten Einzug in unsere Computer gefunden. Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen in der IT und speziell im Hardware-Bereich, so geht der Trend eindeutig in Richtung Mobilität und Miniaturisierung. Da herkömmliche HDDs auf mechanische und bewegliche Teile angewiesen sind, stößt man hier bei der Größe natürlich schnell an seine Grenzen. Ganz anders bei Flashspeichern, also etwa USB-Sticks, die mit der Zeit immer kleiner und kleiner werden. Der einzige Unterschied ist aktuell nur, dass der Preis mit der Erhöhung der Kapazität ansteigt. Nun sind Festplatten zwar günstiger, aber eben auch verhältnismäßig langsam. Außerdem sind sie sehr viel anfälliger für Beschädigungen – etwa bei Erschütterungen oder Schlägen. Die angesprochenen Kapazitäten beziehen sich ja auf die HyperX-Reihe von Kingston. Dort bietet wir in der Tat sehr große Speicherkapazitäten – die derzeit höchsten am Markt. Aktuell liegt die Obergrenze bei unseren Sticks bei 1TB, doch sicherlich ist auch hier ein Ende noch lange nicht erreicht.
Aber die Sticks bieten gleichzeitig eben auch sehr hohe Geschwindigkeiten. Daher richten sich diese Produkte auch eher an Enthusiasten und Nutzer mit besonderen Ansprüchen an Speicherplatz und Transferraten. Mit bis zu 240MB/s beim Lesen und bis zu 160MB/S beim Schreiben, lassen sich hier problemlos sehr große Mengen an Daten oder ganze Anwendungen praktisch ohne Leistungseinbußen übertragen. Was den Preis angeht: Sicher sind Sticks wie der neue HyperX Predator noch kein Produkt für die breite Masse der Durchschnitts-User. Für alle, die hingegen Wert auf besonders viel Kapazität, Geschwindigkeit sowie große Mobilität legen, ist das Produkt aber sicher eine Überlegung wert.
3. SSD-Laufwerke erfreuen sich an einer immer größer werden Popularität, doch gehören Kingston-SSDs auch zu den meist verkauften Produkten?
Innerhalb des Kingston-Portfolios zählen SSDs sicher zu den Produkten mit der größten Nachfrage. Wir beobachten ganz klar: Bei den aktuellen Preisen von weniger als einem Euro pro Gigabyte zögern die meisten Kunden nicht mehr lange. Denn wenn es um das Aufrüsten eines PCs geht, sind SSDs heute die beste Wahl.
4. Wie viele Arbeiter werden bei Kingston beschäftigt?
Weltweit beschäftigt Kingston aktuell über 4.000 Mitarbeiter.
5. Sind für die Zukunft weitere Produktneuerungen wie zum Beispiel Festplatten-Docks o.ä. geplant?
Kingston hat immer daran gearbeitet seine Produkte weiter zu verbessern sowie Innovationen auf den Markt zu bringen – und das werden wir auch in Zukunft tun. Wenn man die Entwicklungen bei Kingston in der Vergangenheit genauer verfolgt hat, konnte man etwa die Einführung einiger komplett neuer Produktlinien erleben: Mit dem Wi-Drive haben wir zum Beispiel eine mobile, WLAN-basierte Speicherlösung für Tablets und Smartphones gelauncht. Was künftige Neuerungen angeht, habt Ihr aber hoffentlich Verständnis, dass ich zu den aktuellen Entwicklungen an denen wir gerade arbeiten keine Details nennen kann.
6. Was macht für Sie den größten Unterschied zwischen billigem und teurem Arbeitsspeicher?
Wie schon erwähnt, wird bei Kingston größter Wert auf die Zuverlässigkeit der Produkte gelegt. Dies ist auch der Grund, weshalb wir uns über die Jahre einen so treuen Kundenstamm erarbeitet haben. Das liegt vor allem auch an dem Zusammenspiel aus sehr strengen internen Testprozessen, kostenlosem technischem Support und der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Portfolios.
Das Ergebnis sind dann qualitativ hochwertige Produkte, an denen der Kunde lange Freude hat, weil er sich dauerhaft auf sie verlassen kann. Deshalb bieten wir auch bei allen unseren Speicherprodukten eine lebenslange Garantie – damit gehen wir übrigens deutlich über den normalen Industriestandard hinaus. Wenn man all das berücksichtigt, ist ein geringfügig höherer Preis für unsere Produkte sicher durchaus gerechtfertigt.