Test: Raidmax Viper

Das Unternehmen Raidmax hat sich in den letzten Jahren auf dem Hardwaremarkt durch seine Netzteile, Kühllösungen und vor allem durch Gehäuse einen Namen gemacht. Gerade bei letzteren wird viel Wert auf Qualität, einfache Bedienung, außergewöhnliche Designs und eine besondere Optik gelegt. Ob diese wichtigen Punkte beim Raidmax Viper auch wie geplant umgesetzt wurden, wird der folgende Test zeigen.

Wir bedanken uns bei Raidmax für das Zusenden des Testmusters sowie das entgegengebrachte Vertrauen!

Technische Details

  • ATX Midi-Tower
  • Sieben Erweiterungsslots
  • Maße: 521 x 185 x 445 mm
  • fünf 3,5“-Slots (vier intern, ein extern)
  • Vier externe 5,25“-Slots
  • I/O-Panel: 1 x USB 2.0, 1 x USB 3.0; standardmäßige Audio In/Out-Buchsen

Lieferumfang und Ausstattung

Raidmaxs neuestes Gehäuse kommt in einer fast gänzlich schwarzen Verpackung zu uns, große Abbildungen der schwarzen Version und kleine der anderen Farbvarianten, rot und weiß, verschönern das Ganze. Zudem werden die technischen Details aufgelistet.

Zum Zubehör zählt eine Einbaueinleitung der grundlegenden Systemkomponenten (Mainboard, Grafikkarte usw.), vier Kabelbinder, drei Kabelklemmen, 32 Schrauben in verschiedenen Ausführungen, drei Mainboard-Abstandsschrauben und zehn isolierende Unterlegscheiben.

Durch das Upgrade verfügt der Midi-Tower nun standardmäßig über USB-3.0- Diese Schnittstelle finden wir nun anstelle des zweiten USB-2.0 Anschlusses im I/O-Panel. Letzteres finden wir in der Front des Gehäuses, versteckt hinter einer Türe. Hier befinden sich auch die vier 5,25“-Slots, ein Einschub für Card Reader o.Ä. sowie der Power- und Reset-Schalter.

Äußeres Erscheinungsbild

Die Front des Midi-Towers ist sehr ansprechend und wirkt aggressiv. Letzterer Effekt wird durch die orangenen, geschwungenen Linien sowie die ebenfalls geschwungenen Öffnungen im unteren Bereich erzielt. Die Tür ist mit dem Raidmax-Schriftzug verziert worden und schließt das Gesamtbild der Front perfekt ab. Durch einen Magnet-Mechanismus lässt sie sich auch sehr einfach öffnen und schließen.

Uns gefällt die Idee einer Türe sehr gut, jedoch sehen wir einen kleinen Nachteil. Denn ist der Besitzer auf die Frontanschlüsse wie Audio In/Out oder USB 2.0/3.0 auf längeren Zeitraum angewiesen, so steht die Tür dauernd offen und hat demnach ihren Zweck gewissermaßen „verloren“, da sie mehr blockiert als nützt. Besser wäre es, durch die Türe nur die 5,25“-Slots zu verstecken und das I/O-Panel im Deckel zu platzieren.

Vor der Seite betrachtet erkennt man, dass das Gehäuse „aufgebockt“ ist. Der Grund sind 2,5cm hohe Füße an allen vier Ecken. Die Front ist relativ stark nach vorne durchgebogen und entspannt den Gesamteindruck sehr, da hierdurch die normalerweise vorhandenen Kanten nicht zur Geltung kommen.

Auffällig am linken Seitenteil ist der etwa 40% der Gesamtfläche ausmachende, schwarz getönte Plexiglasteil, in dem sich zusätzlich eine Öffnung für einen 120mm Lüfter befindet.

Auch die Rückseite sieht sehr vielversprechend aus, ein 120mm Lüfter ist im Inneren bereits vorinstalliert, optional kann hier auch ein 80mm Modell verbaut werden. Zudem verfügt das Gehäuse über sieben Erweiterungsslots. Das Netzteil wird am Boden verbaut, auch wurde an die Besitzer einer Wasserkühlung gedacht, denn wir finden drei Öffnungen zur Schlauchdurchführung.

Die Seitenteile werden mit Thumbscrews befestigt und besitzen einen netten Zusatz, je einen kleinen Griff. Diese lassen sich heraus-, bzw. hereinklappen und sollen das Herausziehen der Seitenteile vereinfachen, was in unserem Test ohne Probleme funktioniert hat.

Jedoch haben wir auch hier einen kleinen Kritikpunkt: im eingeklappten Zustand, in welchem sich die Griffe standardmäßig befinden, blockieren die Griffe die Wasserkühlungsöffnungen, vier der sieben Erweiterungsslots, wobei es zu Komplikationen mit dem Anschluss von Bildschirmen kommen kann, und möglicherweise auch spezielle Anschlüsse des Mainboards.

Unter dem Einbauplatz des Netzteils lässt sich der vorinstallierte Staubschutzfilter herausziehen und problemlos reinigen, ohne einen Ausbau der Stromversorgung vornehmen zu müssen. Dieses Feature ist sehr gut durchdacht und fällt uns sehr positiv auf.

Inneres Erscheinungsbild

Hier ist nun Kontrastprogramm angesagt, denn auf den gänzlich schwarzen Innenraum treffen blaue Lüfterblätter, Erweiterungsslots und Montagesysteme für Laufwerke. Die Farbgebung ist aber in keinem Fall negativ, die Kombination sieht wirklich gut aus.

Dank den Schnellmontagesystemen für Laufwerke werden keine Schrauben benötigt, was den Einbau sowohl erleichtert als auch schneller vonstatten gehen lässt. Des Weiteren finden wir sämtliche Kabel des Front Panels, hier auch die offizielle Bestätigung für USB 3.0.

In der Front des Gehäuses befindet sich noch ein 120mm Lüfter mit blauen LEDs, welcher neben einem schönen Lichteffekt auch gleichzeitig noch niedrige Temperaturen bei den Festplatten erzeugt. Im Mainboardschlitten wurde auch an ein Kabelmanagement gedacht, welches für Ordnung im Gehäuse sorgt.

Ein kleiner Nachteil hier ist der geringe Abstand vom Gehäuse zur Seitenwand, denn wenn man versuchen möchte, die Kabel des Netzteils hinter dem Mainboardschlitten zu verlegen, so lässt sich das rechte Seitenteil eventuell nicht mehr verschließen. Verlegt man die Kabel nicht wie gerade beschrieben, so ist das Verwenden des Kabelmanagements auch nicht sinnvoll.

Sehr gut gefällt uns allerdings der sehr einfach zu reinigende Staubfilter des Netzteils sowie die werkzeuglose Montage sämtlicher Laufwerke.

Praxistest

Der 120mm-Lüfter in der Front erzeugt durch seine blauen LEDs ein sehr schönes Farbspiel, die Variante ohne LEDs in der Rückseite fällt kaum auf und arbeitet sehr ruhig. Der Einbau der Hardware verlief zum größten Teil ohne Probleme, bei sehr langen Grafikkarten ist möglicherweise ein wenig Tüfteln angesagt, sollte aber dennoch möglich sein.

Der Einbau des Netzteils im Boden geht auch ohne Probleme vonstatten, jedoch sollte man sich auf Standard-ATX-Varianten beschränken, da bei größeren Ausführungen ein Teil des Lüfters verdeckt wird.

Fazit

Der Viper Mini-Tower von Raidmax macht optisch einiges her, vor allem die aggressive Front und die Seitenwand mit Plexiglas sind echte Hingucker. Im Inneren überzeugt die farbliche Kombination von schwarz und blau, auch die werkzeuglose Montage und der abnehmbare Staubschutz fallen uns durchaus positiv auf.

Insgesamt ist das Gehäuse stabil und massiv gebaut. Nachbesserungsbedarf sehen wir aber beim Punkt Kabelmanagement, denn hier könnte der Spielraum zwischen Seitenteil und Mainboardtray etwas größer ausfallen, um auch das Verlegen dickerer Kabel einfach gestalten zu können.

Die Griffe der Seitenteile an der Rückseite des Gehäuses, welche die Wasserkühlungsöffnungen und eventuell die Grafikkartenausgänge blockieren, sind zwar nur ein optisches Problem und dieses einfach durch das Umklappen der Griffe behoben werden kann, jedoch sollte so etwas nicht zwingend auftreten.

Zuletzt ist die Tür in der Front noch ein kleiner Kritikpunkt, denn das dahinter liegende I/O-Panel kann nur durch Öffnen der Tür benutzt werden, was folglich auch dazu führt, dass bei Verwendung der Frontanschlüsse diese immer offen stehen muss. Vielleicht wäre es hier sinnvoller, das I/O-Panel auf dem Gehäusedeckel zu platzieren.

Für rund 55 € erhält man einen soliden und optisch sehr ansprechenden Tower mit nützlichen Features, wobei unserer Meinung nach trotz des angemessenen Preises die genannten Mängel behoben werden sollten.

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