Test: Fractal Design Arc Midi R2

Der in Schweden ansässige Hersteller Fractal Design stellt mit dem Arc Midi R2 eine überarbeitete Version des Arc Midis vor. Wir berichteten bereits vor einiger Zeit über das Arc Midi, das in unserem Test durchaus gut abschnitt.

Auf den ersten Blick scheint die zweite Revision sich nicht überdurchschnittlich vom Vorgänger abzusetzen. Trotzdem lässt sich die Veränderung in Form eines Sichtfensters und eine veränderte Platzierung des Logos erkennen. Außerdem wurde viel Wert auf gute Belüftungsmöglichkeiten gelegt.

Spannend bleibt jedoch, ob das R2 in die Fußstapfen des Vorgängers stapft oder dieses würdig ablöst. Auf den folgenden Seiten erfahrt ihr alles Wissenswerte und natürlich auch, wie sich das Gehäuse in unseren Parcours schlägt.

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Wir danken Fractal Design für das Zusenden des Testsamples!

Lieferumfang und Ausstattung

Das Fractal Design Arc Midi R2 ist in einer schwarzen Version erhältlich, andere Varianten sind bis jetzt wie beim Fractal Design Define R4 noch nicht zu erwarten. Das Arc Midi R2 kommt, wie es vom Hersteller mittlerweile gewohnt ist, in einer beige gehaltenen Verpackung daher.

Diese zeigt auf der einen Seite das Gehäuse und bietet auf der Rückseite die Möglichkeit, einen ersten Blick auf die technischen Spezifikationen zu erhaschen.

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Nachdem die Verpackung geöffnet wurde, fällt die gute Sicherung des Gehäuses auf. Der zusätzliche Lieferumfang zum Montieren der Hardware befindet sich in einer schwarzen Verpackung mit dem Herstellerlogo.

Zu dem Gehäuse gehören schwarz lackierte Schrauben, Kabelbinder und eine Bedienungsanleitung. Die Schrauben sind bereits vorsortiert, dies erleichtert die Übersichtlichkeit. Das Benutzerhandbuch beinhaltet nur wenige Seiten in mehreren Sprachen, bei denen die wichtigsten Einbaumöglichkeiten in schwarz-weiß dargestellt werden.

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Die Frontanschlüsse des R2 befinden sich am oberen, langgezogenen Deckel und wurden passend zur durchgehenden Gehäuseoptik eingearbeitet. Die Anschlüsse sind dabei nahtlos in das Material eingearbeitet, sodass eine glatte Fläche vorhanden ist.

Das Frontpanel beinhaltet in der Mitte den gut sichtbaren Power-Button sowie links von diesem Audioanschlüsse und einen kleinen Reset-Knopf.Rechts vom Power-Button lassen sich zwei mal USB 3.0-Anschlüsse erkennen sowie eine Steuereinheit für die Lüfter mit den Einstellungen 5/7/12 Volt.

Der Arc Midi R2-Vorgänger setze im Frontpanel noch auf zwei USB 2.0 Anschlüsse und einen USB 3.0 Anschluss, dementsprechend fehlt natürlich in der neuen Version ein Anschluss. Hierfür wurde jedoch die Lüftersteuerung in die Front integriert, die vorher nur in Form einer PCI-Blende mitgeliefert wurde.

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Technische Spezifikationen

Fractal Design Arc Midi R2
Gehäusetyp:Kompatiblität zu Mainboards mit ATX, Micro-ATX und Mini ITX Standard
Abmessungen:230 x 460 x 515mm(BxHxT)
Gewicht:10,7 kg
Lüfter:3x 140mm Fractal Design Silent R2 enthalten
Einbaumöglichkeiten:2x 5,25 Zoll Laufwerk , 8x Festplatten verbaubar (2,5/3,5 Zoll), 2x 2,5 Zoll Festplatten/SSDs hinter dem Mainboardtray
Platzangebot:
  • ATX-Nezteile mit max. Länge von 280mm, mit verbautem Lüfter 170mm
  • Grafikkarten mit max. Länger von 290mm (ohne Festplattenkäfig maximal 430mm)
  • CPU-Kühler mit maximaler Höhe von 180mm
Besonderheiten:2x USB 3.0, Front Audio, Lüftersteuerung

Äußeres Erscheinungsbild

Beim ersten Betrachten des Gehäuses scheint es so, als wäre das Arc Midi aus Aluminium gefertigt, womit es sehr edelwirkt. Im Falle des Arc Midi R2 sind jedoch hauptsächlich Kunststoff und Stahl verwendet worden, dies lässt sich auch anhand des Gewichtes feststellen.

Durch die Gestaltung des Gehäuses ist dem Hersteller wieder eine kleine Finesse eingefallen, damit das Gehäuse einen hochwertigen und edlen Eindruck hinterlässt. Die Optik von der Front zieht sich bis zum Deckel hin. Dort überwiegen nicht nur die glatten und am Ende abgerundeten Flächen, sondern auch größtenteils das Meshgitter.

Hinter diesem befindet sich ein hauseigener 140mm-Lüfter, es lässt sich zudem ein weiterer 140mm Lüfter verbauen. Weiterhin lassen sich auch beide Lüfter durch ein 120mm-Modell tauschen. Zusätzlich ist bei der Frontansicht noch ein auffälligeres Logo als beim Vorgänger zu erkennen.

Außerdem sind die beiden Laufwerksblenden passend zum Design integriert worden und runden damit die gesamte Frontansicht gekonnt ab. Vermutlich wurden die Frontanschlüsse daher auch nicht direkt in die Front eingelassen, sondern befinden sich auf der langgezogenen Seite des Deckels.

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Bei der Ansicht der Seiten fällt sofort das in dieser neuen Revision eingelassene Seitenfenster, das zusätzlich getönt wurde, auf. Dabei ist auf der Fensterseite das schon genannte Seitenteil integriert worden.

Alles andere ist auf beiden Seiten gleich vorzufinden, stabil verarbeitete Seitenwände aus Stahl. Beide Seitenteile werden mittels Rendelschrauben verschlossen bzw. abgenommen. Angenehm ist hierbei die Aussparung, die zum Herausziehen der Seitenteile eingelassen wurde.

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Fractal Design fertigt, wie es scheint, seine Gehäuse im Gegenssatz zu anderen Herstellern unverkenntlich! Meist werden bei der rückwärtigen Ansicht Lüfter oder die Slotblenden mit weißen Akzenten versehen.

Auch in diesem Fall werden die Slotblenden und der Lüfter relativ schnell ersichtlich. Die in weiß gestalteten Slotblenden sind mit ingesamt sieben Stück in einer Reihe völlig ausreichend. Außerdem wurde ein zusätzlicher Slot vertikal angebracht.

Über den Slotblenden lässt sich ein weiterer Lüfter, der ebenfalls in Weiß gestaltet wurde, mit den Maßen von 140mm erkennen. Auf Höhe der Positionierung des Lüfters ist weiter links die Öffnung für das I/O Panel vorzufinden. Im Grunde weist das Arc Midi bei der Heckansicht eine bekannte Grundstruktur auf, so ist die Öffnung für das Netzteil unten ersichtlich.

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Bei dem anfangs schon erwähnten Deckel zieht sich die Struktur von der Gehäusefront bis oben zum Deckel hin weiter. Dort ist zwecks der Entlüftung die meiste Fläche mit Lochgitter versehen worden. Wie sich in der Front herausstellte, wurde auch hier Kunststoff verwendet. Außerdem befinden sich in Höhe dieser ebenen Fläche die Anschlüsse für USB und Co.

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Inneres Erscheinungsbild

Das Gehäuseinnere setzt sich hauptsächlich in einer schwarz gehaltenen Lackierung fort. Einige Ausnahmen wie schon beim äußeren Erscheinungsbild lassen sich auch hier wieder feststellen.

Nicht nur die Slotblenden und Lüfter sind weiß, sondern auch die Festplattenträger. Zum Anlass der Optik lässt sich außerdem feststellen, dass die Kabel schwarz ummantelt sind und dass Gummierungen für die Kabelverlegung, ebenfalls in schwarz, angebracht worden sind.

Auch hier ist es wieder interessant, dass sich kleine Akzente von der Gehäusemenge absetzen.Beim Betrachten des Platzangebotes mit dem Wissen über die verwendbaren Formfaktoren (ATX, uATX, ITX) lässt sich eine große Aussparung für die einfache und vor allem benutzerfreundliche Montage von CPU-Kühlern erkennen.

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Auf dem Boden wurde genügend Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten für Netzteilkonfigurationen gelassen. Hier besteht die Möglichkeit, ein kleines Netzteil auf die Gummifüße zu verbauen und einen zusätzlichen Lüfter neben diesem zu verbauen.

Für außerordentlich lange Netzteilboliden kann jedoch auch der Lüfter weg gelassen werden und es entsteht ein Freiraum für Netzteile mit bis zu 280mm Tiefe.

Auf der rechten Seite des Gehäuses wurden zwei Festplattenkäfige montiert, die ingesamt acht 3,5 bzw. 2,5 Zoll-Laufwerke aufnehmen können.

Der obere Festplattenkäfig kann durch Lösen von zwei Schrauben sehr einfach entfernt werden. Damit wäre es möglich, längere Grafikkarten zu verbauen oder sogar den Luftdurchfluss zu erhöhen, da in der Front zwei 140 mm-Lüfter verbaut werden können.

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Außerdem kann der untere Festplattenkäfig etwas aufwendiger, durch Entfernen von 6 Schrauben, verschoben oder gar gänzlich entfernt werden. Durch das Verschieben in Richtung des Netzteiles wird es sogar möglich, in der Front einen Dual Size Radiator (240mm) zu verbauen.

Als kleines Hintertürchen ermöglicht Fractal Design, falls beide Käfige entfernt worden sind, die Montage von zwei 2,5 Zoll Laufwerken hinter dem Mainboard-Tray. Beachtet werden sollte hier jedoch, dass erst die Festplatten verschraubt werden müssen, bevor das Mainbaord montiert wird. Zusätzlich könnte der Platz für das Verlegen von Kabeln eng werden!

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Im oberen Teil des Gehäuses sind die beiden freien 5,25 Zoll-Laufwerksschächte zu erkennen. Oberhalb dieser befindet sich der Deckel, in dem schon ein 140mm Lüfter aus der Silent-Series R2-Reihe vormontiert wurde, hier lässt sich ein zusätzlicher 140mm Lüfter verbauen.

Außerdem ist laut Hersteller eine Kompatibilität zu einem Dual Size Radiator (240mm) gewährt. Der letzte Lüfter befindet sich am rückwärtigen Teil und sorgt für die Abfuhr der Luft.

Praxistest und Messungen

In dem praktischen Durchlauf unserer Testverfahren testen wir die Entkopplungsintensität, sowie die Lautstärke der Lüfter. Damit ein möglichst objektives Ergebnis erzielt wird, kommt ein Schallpegel-Messgerät(MC Check MS-50) zum Einsatz.

Falls es in der Beschreibung nicht anders erwähnt wird, werden bei den Gehäusetests die Lautstärkemessungen aus der Gehäusemitte vorgenommen.

Entkopplungsintensität

Die Entkopplung vom Hersteller Fractal Design ist mittlerweile schon ein bekannter Aspekt und stellt sich immer wieder als qualitativ hochwertig heraus.

Auch bei diesem Gehäuse beginnen erste Entkopplungsmaßnahem am Gehäuseäußeren, dort sind die Standfüße mit Gummi versehen, hinterlassen jedoch einen wertigen und stabilen Eindruck. Im Inneren setzt der Hersteller die Entkopplung fort.

Dort sind Entkopplungen in Form von „Gummifüßen“ für das Netzteil und für die Festplattenhalterungen jeweils 4 Gumminoppen integriert worden. All diese Maßnahmen zur Entkopplung sind heutzutage zwar kaum noch weg zu denken, doch kann eine Entkopplung nicht grundsätzlich erwartet werden.

Das Arc Midi R2 ist mit dem größten Teil an Entkopplungsmöglichkeiten versehen worden, leider fehlt den Lüftern bzw. deren Vorrichtung eine entsprechende Entkopplung.

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Lüfter

Fractal Design legt bei dem Arc Midi R2 großen Wert auf einen guten Luftdurchfluss. Hierzu sind schon vom Werk aus drei große 140mm Lüfter verbaut worden. Diese sind aus der bekannten Silent R2 Reihe und laufen laut Hersteller mit 1000 Umdrehungen (prm).

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Die angegebenen Umdrehungzahlen scheinen vielversprechend für ein Silent System, die Lautstärken hierzu lassen sich im unteren Diagramm zu anderen Gehäusen vergleichen. Die Lüfter sind jedoch in der Verarbeitungsqualität als durchaus solide bzw. gut zu bezeichnen und geben keinen Anlass zur Kritik.

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Die Lautstärken beim Test sind leider nicht nur bei 12 Volt Zahl relativ hoch ausgefallen, sondern auch eine Art „Klackern“ der Lüfter ist wahrnehmbar gewesen. Dieses Geräusch hört leider bei keiner der drei Konfigurationen auf, wird jedoch nur etwas dezenter, da die Umdrehungen auch sinken.

Als silent sind die Lüfter im 12 Volt Modus keineswegs zu bezeichnen. Eine angnehme Betriebtslautstärke ist eher bei 7 bzw. 5 Volt zu verzeichnen, auf Kosten des Luftdurchflusses. Dabei wird im geschlossenen Betrieb das untertönige „Klackern“ noch etwas gedämpft.

Fazit

Nicht immer muss ein Nachfolger oder eine zweite Revision im Schatten des Vorgängers stehen und erst gar nicht das Arc Midi R2 von Fractal Design.Das Gehäuse zeigt zwar im groben Aufbau nur kleinere Veränderungen, die aber das Gehäuse etwas „figurbetonter“ darstellen.

So hat das neue Arc Midi R2 ein Seitenfenster spendiert bekommen,das nun auch die verbaute Hardware im Mantel des Gehäuses erstrahlen lässt. Das Gehäuse selbst wirkt hochwertig verarbeitet und wie eingangs erwähnt hat man auf den ersten Blick den Eindruck ein Aluminium Gehäuse vor sich zu haben.

Außerdem hat das Gehäuse zukunftsorientiert zwei USB 3.0 Anschlüsse erhalten, die im Gegensatz zum Vorgänger USB2.0 ablösen. Als komplett neues Features integriert der Hersteller eine Lüftersteuerung mit drei Einstellmöglichkeiten (12/7/5Volt).

Diese lässt den etwas negativen Beigeschmack der teilweise zu lauten Lüfter mildern.Außerdem ist es etwas schade, dass bei der Entkopplung die Lüfter bzw. deren Vorrichtungen außen vorgelassen worden sind.

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Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass man hier ein Gehäuse mit hohen Kompatibilitätsmöglichkeiten erhält. Darunter zu verzeichnen sind zum Beispiel die Einbauvarianten für Festplatten und Lüfter.

Hierzu wird es auch ermöglicht die Belüftungsperformance zu steigern oder sogar zwei Radiatoren zu verbauen. Als kleines Highlight ermöglicht das Arc Midi R2 den Verbau von zwei 2,5 Zoll Festplatten hinter dem Mainboard und bietet so viel Freiraum für Gestaltung.

Das Fractal Design Arc Midi R2 ist mit einem Preis von momentan 87€ durchaus mit anderen Gehäusevertretern konkurrenzfähig. Es ist empfehlenswert, durch die Verbesserungen und Neuerungen zum Vorgänger, und verdient sich für die erbrachte Leistung unseren Single Gold Award. Weiter so!

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