Test: Enermax Fulmo ST Gunmetal
Der Hersteller Enermax wird in erster Hinsicht mit hochwertigen Netzteilen und Lüftern in Verbindung gebracht. Jedoch verstärkte der Hersteller in den letzten Jahren sein Know-How in der Gehäusekategorie. Hierzu hat Enermax in den letzten Jahren schon einige bewährte Gehäuse, wie zum Beispiel das Hoplite (welches schon bei uns im Testlabor war) oder das Fulmo GT, auf den Markt gebracht.
Im heutigen Test ist das Enermax Fulmo ST anzutreffen, welches mit einem zeitlosen Design und hoher Kompatibilität aufwarten soll. Außerdem soll sich das Gehäuse ebenfalls speziell an Gamer richten. Wir testen für euch das Fulmo ST auf Herz und Nieren und stellen die Stärken und Schwächen auf den folgenden Seiten für euch dar.
Wir danken Enermax für das Zusenden des Testsamples!
Lieferumfang und Ausstattung
Das Enermax Fulmo ST wird ausgeliefert in einer grau gehaltenen Umverpackung, bei der die Modellbezeichnung (Fulmo ST), sowie das Gehäuse an sich in der Front zu sehen ist. An der Seite des Kartons sind nähere technische Spezifikationen vorzufinden, die schon mal einen ungefähren Eindruck der Verbauungsmöglichkeiten eröffnen.
Hervorzuheben ist die wirklich sehr gute Sicherung des Gehäuses, hier wurde gänzlich auf den Einsatz von Styropor verzichtet und stattdessen Schaumstoff und Pappe eingesetzt. Somit bleibt für alle Styroporempfindlichen die Gänsehaut aus.
Der zusätzliche Lieferumfang befindet sich ebenfalls gut verstaut in einer Festplattenhalterung. Der kleine Karton ist hierbei komplett in grau gehalten.
Nach dem Herausnehmen aller Zubehörteile, bekommt man jedoch als erstes den Eindruck als seien zu wenig Schrauben vorhanden, wobei jedoch die Abstandhalter schon vormontiert sind und dies durchaus trüben kann. Die Anleitung lässt sich einfach auseinander falten und beinhaltet auf der Vorder- und Rückseite alle relevanten Informationen zur Montage, auch in deutscher Sprache.
Der komplette Lieferumfang beinhaltet:
- Anleitung
- Schrauben
- Speaker
- Kabelbinder
- Enermax Klettkabelbinder
- 2x 3 Pin auf 4 Pin (Molex) Adapter
Die Frontansicht mit der Gitteroptik zieht sich bis nach oben zum Deckel hin, dort schließt eine Rundung die Front ab und die Frontanschlüsse werden ersichtlich. Hierbei befindet sich der An/Ausschalter, sowie der Resetknopf am Anfang, während sich links die Lüftersteuerung befindet und rechts ein Schalter zum An bzw. Ausschalten der Lüfterbeleuchtung für die beiden Frontlüfter.
Hinter diesen Tasten sind die eigentlichen Anschlüsse vorzufinden, wobei die USB Anschlüsse, sowie die obligatorischen Audioanschlüsse sich in einer Art zusammenhängenden Panel befinden. Auf der linken Seite des Panels sind zwei USB2.0 Anschlüsse, mittig befinden sich die Audioanschlüsse und rechts sind zwei USB3.0 Anschlüsse anzutreffen.
Die Abstände zwischen den Anschlüssen sind gemäß dieser Zeit angebracht worden und bieten daher auch die Möglichkeit etwas breitere USB Geräte zu verwenden.
Technische Spezifikationen
Enermax Fulmo ST Gunmetal | |
---|---|
Gehäusetyp: | Kompatiblität zu Mainboards mitATX, mATX Standard |
Abmessungen: | 244mm x 513mm x 485mm(BxHxT) |
Gewicht: | 8,2 kg |
Lüfter: | 2x 14cm Front (vorinstalliert), 1x 12cm Heck (vorinstalliert);2x 12/14cm oder 20/23cm Lüfter im Deckel, 1x 12cm im Boden,4x 12cm an den Festplattenkäfigen |
Einbaumöglichkeiten: | 3x 5,25 Zoll Laufwerke8x 3,5 Zoll Festplatten verbaubar oder 10x 2,5 Zoll Festplatten/SSDs verbaubar (durch zusätzlichen 2,5 Zoll Käfig) |
Platzangebot: | ATX Nezteil verbaubarGrafikkarten mit maximaler Länge von 412,5mm (bei Entfernung des oberen der HDD Käfigs)CPU-Kühler mit maximaler Höhe von 185,3mm |
Besonderheiten: | USB 2.0, USB 3.0, Front Audio, Staubfilter, Lüftersteuerung, An/Ausschalter für LED Lüfter |
Äußeres Erscheinungsbild
Enermax hat mit der Namensgebung Fulmo insgesamt drei Gehäusekategorien auf den Markt gebracht. Wir testen für euch das Fulmo ST, das ebenfalls in zwei verschiedenen Varianten erworben werden kann. Unsere Variante ist in der Farbgebung Gunmetal Grey, während die andere zu erwerbende Farbe in schwarz ist.
Die beiden Gehäuse unterscheiden sich jedoch nicht nur in der Farbgebung, während unsere Variante zusätzlich mit zwei 14cm Front LED Lüftern daher kommt, wird die schwarze Variante lediglich mit dem rückwärtig verbautem Lüfter ausgeliefert, den die Gunmetal Grey Version ebenfalls besitzt.
Die Frontpartie des Gehäuses ist hauptsächlich in der Farbe schwarz gehalten, an den beiden Seiten der Front wurden gräulich gehaltene Linien eingearbeitet, die sicherlich nochmals die Farbgebung unterstreichen sollen.
In der Mitte des Gehäuses wurde das Logo von Enermax eingearbeitet und wirkt trotz der schlichten Farbgestaltung nicht deplatziert. Außerdem ist die komplette Front in Mesh gehalten, das laut Enermax nicht nur die Kühlleistung fördern soll, sondern auch ein zeitloses Design bietet.
Die USB Anschlüsse wurden nicht in die schlicht gehaltene Front integriert, sondern befinden sich weiter oberhalb, in Höhe des Deckels.
Dort kommen nicht nur die USB Anschlüsse, sowie die obligatorischen Audioanschlüsse zum Vorschein, sondern auch die stufenlose Lüftersteuerung und der An/Ausschalter für die frontseitig verbauten LED Lüfter. Alle Schalter und Regler wirken auf den ersten Blick gut eingearbeitet und bieten einen guten Druckpunkt.
Die beiden Seitenteile des Fulmo STs sind etwas breiter, als die restliche Oberfläche der Seitenteile. Dies hat den Vorteil, dass nicht nur auf der Seite mit dem Acrylfenster mehr Platz für hohe CPU-Kühler geboten wird, sondern das andere gestanzte Seitenteil auch vom Mainboardtray aus 32mm Platz bietet.
Außerdem wurde das Acrylfenster getönt, damit die verbaute Gaming Hardware noch ansprechender aussieht.
Die Rückseite vom Fulmo ST bietet die Möglichkeit ein Netzteil unten zu verbauen, damit eine verbesserte Kabeldurchführung ermöglicht wird, sowie eine optimalere Kühlleistung erzielt wird.
Über der Netzteilöffnung befinden sich die 8+1 Slotblenden, das heißt acht Erweiterungskarten lassen sich horizontal verbauen und ein Slot bleibt vertikal übrig, um zum Beispiel eine Lüftersteuerung integrieren zu können.
Über den Slotblenden sind drei Schlauchdurchführungen versehen worden, wobei zwei etwas breiter sind. Oberhalb dieser Durchführungen befindet sich der rückwärtig verbaute 12cm Lüfter und links von diesem die Aussparung für die Mainboard Anschlüsse.
Die komplette Rückseite ist in der Farbvariante Gunmetal Grey gestaltet worden und bietet keinen unbekannten Blickfang.
Der Deckel vom Fulmo ST zeigt ähnliche Strukturen in der Optik auf, wie die Front. Auch hier wurde zum größten Teil Mesh eingesetzt, das an den Seiten mit der Gunmetal Grey Farbgebung ein einheitliches Bild zur Front hinterlässt.
Hier sollte jedoch nochmal die Lüftersteuerung und der LED Schalter erwähnt werden. Sobald der Deckel durch vier Schrauben entfernt wird, wirken beide Schalter bzw. Regler ziemlich porös.
Hinzu kommt, das während des Testens, der Taster zum Ein- bzw. Ausschalten der LEDs, sofort lose war und dieser manuell wieder eingesetzt werden musste. Grobe Hände sollten also hier Vorsicht walten lassen!
Inneres Erscheinungsbild
Die Innenraum Gestaltung vom Enermax Fulmo ST setzt sich hauptsächlich in der Farbgebung Gunmetal Grey fort. Hier sind nur einzelne Farbakzente in schwarz anzutreffen, wie zum Beispiel der rückwärtig verbaute 120mm Lüfter oder die Festplattenhalterungen. Der Grauton wirkt hierbei eher mattiert und nicht glänzend.
Das Hauptaugenmerk liegt beim Betrachten vorerst auf dem Mainboardtray der es ermöglicht Standard ATX Mainboards, als auch mATX Mainboards verbauen zu können. Das Platzangebot wird ebenfalls unterstrichen, durch die großzügig gestaltete Öffnung für die CPU-Kühler Montage, durch die ein Ausbau des Mainboards weg fällt.
Weiterhin stehen für große Tower Kühler 185mm zur Verfügung, auf Grund des herausstehenden Seitenteils. Für eine entsprechend gute Kompatibilität wurden genug Slotblenden integriert, um auch Multi GPU Systeme in das Gehäuse verbauen zu können.
An dieser Stelle sind die Schrauben für die Grafikkartenmontage als positiv hervor zu heben, die auf Grund der Höhe es ermöglichen die ersten Umdrehungen zur Befestigung per Hand vorzunehmen. Enermax verzichtet hingegen auf Gummipuffer bei der Kabelverlegung.
Dies ermöglicht es, breitere Kabel unkompliziert zu verlegen. Bei unserer Gehäusevariante (Gunmetal Grey) wurde ein entsprechendes Belüftungssystem integriert, das zwei frontseitige (mit blauen LEDs) und einen rückwärtigen Lüfter beinhaltet.
Außerdem lassen sich die Lüfter über den stufenlosen Drehzahlregler einstellen, was als positiv hervor zu heben ist. Für eine noch bessere Belüftung lassen sich je nach dem jeweiligen Bedürfnis weitere Lüfter verbauen, die hitzige Gaming-Hardware noch besser kühlen sollte.
Auf der rechten Seite vom Mainboardtray befinden sich zwei Schächte, wobei der Festplattenschacht variiert werden kann. Der Laufwerksschacht hingegen ist fest verbaut und bietet eine Einbaumöglichkeit von bis zu drei 5,25 Zoll Laufwerken, dies sollte für jedes normale System durchaus ausreichen.
Für eine unkomplizierte Laufwerksmontage hat sich der Hersteller ein neues System namens „Slide-In“ ausgedacht. Hierzu muss das Laufwerk lediglich eingeschoben werden und befestigt sich anschließend durch den eingebauten Mechanismus.
Unter dem Laufwerksschacht befindet sich der variierbare Festplattenkäfig. Dieser ermöglicht es im „Werkszustand“ acht 3,5 bzw. 2,5 Zoll Festplatten aufnehmen zu können. Der obere Festplattenkäfig lässt sich hierbei denkbar einfach ohne Werkzeug, durch ziehen entfernen.
Nach dem Entfernen steht zwar weniger Platz für Festplatten zur Verfügung, jedoch mehr Platz für lange Grafikkarten, hier wächst der Platz auf satte 412mm. Für Kunden die 2,5 Zoll Festplatten/SSDs nutzen, hat Enermax ein kleines Gimmick in das Gehäuse integriert. Es befindet sich auf dem Boden ein Schacht für zwei 2,5 Zoll Laufwerke, die in diesen Käfig verbaut werden können.
Dieser Schacht lässt sich ebenfalls entfernen und kann beispielsweise, sofern der obere Festplattenkäfig entfernt worden ist, auf dem noch verbleibenden montiert werden. Auch hier würde wieder etwas mehr Platz für lange Grafikkarten zur Verfügung stehen.
Auf dem Boden lässt sich ein Standard ATX Netzteil verbauen, während hingegen überlange Netzteile im Konflikt mit dem schon erwähnten Festplattenkäfig für die zwei 2,5 Zoll zu verbauenden Laufwerke steht. Dieser müsste dementsprechend entfernt bzw. ummontiert werden, wobei dieser auch zum Kabelmanagement dienen soll.
Weiterhin lässt sich statt des Festplattenkäfigs ein 120mm Lüfter im Boden integrieren. Zum weiteren Platzangebot ist auch die große Öffnung für die Kabelverlegung erwähnenswert, die wirklich großzügig bemessen wurde.
Apropos Kabelverlegung, breite Kabel lassen sich gut hinter den Mainbaordtray verlegen, da dort 32mm Platz zur Verfügung stehen, dies lässt sich auf das breitere Seitenteil zurück führen.
Praxistest und Messungen
Im praktischen Testdurchlauf testen wir für euch die Entkopplungsintensität und führen eine Lautstärkenmessung der Lüfter durch. Hierbei ist das Testverfahren, wenn nicht anders beschrieben, immer das Gleiche.
Damit ein möglichst objektives Ergebnis der Lautstärkenmessung erzielt wird, verwenden wir das Schallpegelmessgerät MC Check MS-50, welches auch in unseren Lüfter-Tests zum Einsatz kommt.
Entkopplungsintensität
Die Entkopplungsmaßnahmen beim Enermax Fulmo ST erfolgen an verschiedenen Gehäuseteilen. Im äußeren Bereich wurden in die von Plastik umschlossenen Standfüße Gummipuffer integriert. Die Füße wirken dabei jedoch in keinster Weise instabil und hinterlassen einen wertigen Eindruck. Im Inneren des Gehäuses setzen sich die Maßnahmen fort.
Zum einen befinden sich im Boden, wo das Netzteil montiert wird, Gummistandfüße die einen guten Halt gewährleisten sollen und zum Anderen werden die Festplatten durch die in die Schienen integrierten Gummidämpfer entkoppelt.
Letztere hinterlassen leider einen etwas porösen Eindruck und fallen auch mal gerne aus dem Schienensystem heraus. Außerdem verzichtet Enermax auf eine Entkopplung der Lüfter.
Lüfter
Wie eingangs schon erwähnt wurden in der Gunmetal Grey Variante zwei zusätzliche 140mm Lüfter integriert, während die schwarze Variante nur den rückwärtigen Lüfter beinhaltet. Die beiden 140mm Lüfter mit eingebauten blauen LEDs wirken wertig verarbeitet und auch die LEDs funktionieren tadellos.
Der rückwärtige 120mm Lüfter kommt, auch in unserer Variante, ohne zusätzlich verbaute LEDs daher und wirkt solide verarbeitet.
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Die insgesamt drei verbauten Lüfter, wirken im Gesamtkonzept bei einem Betrieb von 12 Volt keineswegs leise. Bei genauerer Differenzierung lässt sich jedoch herausfiltern, das der rückwärtig verbaute Lüfter seine Arbeit durchaus unruhiger macht, als die in der Front verbauten 140mm Lüfter.
Die beiden Frontlüfter sind zwar ebenfalls unter 12 Volt als laufruhig zu bezeichnen, sind jedoch wahrnehmbar, es lassen sich aber keine mechanischen Geräusche feststellen. Während im Betrieb mit 7 bzw. 5 Volt die beiden Frontlüfter angenehm leise werden und fast schon als silent eingestuft werden können, gibt der 120mm Lüfter in der Rückwand immer noch mechanische Geräusche ab.
Fazit
Enermax umwirbt das Fulmo ST mit großen Worten und einer als üppig zu bezeichnenden Featureliste. Es lässt sich an dieser Stelle jedoch definitiv bestätigen, dass die umworbenen Features durchaus vorzufinden sind und auch ihren Zweck erfüllen.
Zu diesen gehören unter anderem die vielen Möglichkeiten zur Variation der Festplattenschächte, die das Gehäuse relativ benutzerfreundlich machen und natürlich den Kundenkreis erhöhen. Bezüglich der Benutzerfreundlichkeit lässt sich die große Öffnung zur CPU-Kühlermontage, das Festplattenschienensystem, sowie das „Slide-In“ System für die Laufwerke hervorheben.
Außerdem sind die Öffnungen für die Kabelverlegung als positiv zu sehen, denn diese ermöglichen es äußerst breite Kabel hinter den Mainboardtray zu legen. Weiterhin sprechen die in unserer Variante (Gunmetal Grey) enthaltenen 140mm LED Lüfter für sich, diese sind sehr laufruhig und die zusätzliche stufenlose Regelung ermöglicht ein individuelles Einstellen der Lüfter.
Auf der Kehrseite der hervorzuhebenden Gimmicks stehen jedoch auch einige Kritikpunkte. Es lässt sich zwar einerseits sagen, dass die Verarbeitung des Gehäuses gut gelungen ist, doch wurde gerade in der Front und im Deckel viel Mesh eingesetzt, beides wirkt in diesem Zusammenhang weniger hochwertig und eher instabil.
Außerdem ist die stufenlose Drehzahlregung, sowie der An bzw. Ausschalter, nach dem Entfernen des Deckels als äußerst wackelig zu bezeichnen. Auch die Gummipuffer der Festplattenhalterung fallen gelegentlich aus den Festplattenschienen heraus.
Insgesamt lässt sich das Gehäuse mit den Features empfehlen, wobei eine Preisanpassung der Gunmetal Grey Variante sicherlich das Interesse der Kundschaft steigern könnte.
Denn in der Preiskategorie um 100€ gibt es viele Gehäuse, die in der Verarbeitung gleichauf, wenn nicht sogar besser sind. Wer die beiden Frontlüfter nicht benötigt, kann auch zur schwarzen Variante greifen, diese ist momentan für 89,90€ zu bekommen.
Für die erbrachte Leistung erhält das Enermax Fulmo ST unseren Dual Silver Award.