Test: Microlab FC 50

2.1-Soundsysteme für den PC, Laptop oder jedes beliebige Wiedergabegerät mit Klinkenanschluss gibt es schon ab etwa 20 Euro sehr günstig zu kaufen. Dass hier keine sauberen, abgestimmten Töne ausgegeben werden, sollte sich wohl von selbst erklären.

Doch greift man etwas tiefer in die Tasche, bekommt man neben dem einen oder anderen netten Feature auch schon eine deutlich bessere Soundqualität geboten, die das Musikhören oder das Spielen am PC mit mehr Freude verbinden

Wir haben uns für das heutige Review das „FC 50“-Soundsystem von Microlab, das für rund 100 Euro zu erwerben ist, in die Redaktion geholt und werden es für Euch genauer unter die Lupe nehmen.

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Wir danken Microlab für die Zustellung des Testmusters.

Einführung

Das Microlab FC-50-Soundsystem, welches in schwarz und weiß erhältlich ist (in unserem Fall schwarz) basiert auf der 2.1-Soundtechnik, doch was bedeuten diese Werte eigentlich immer: 2.0, 2.1, 5.1, 5.2, 7.1… ?

Diese Zahlen geben uns Auskunft darüber, über wie viele Lautsprecher bzw. Subwoofer ein System an der Zahl verfügt. Hierbei steht die erste Zahl für die Anzahl der höherfrequenten Lautsprecher (auch Satelliten), also die, die beispielsweise für Stimmen, Gitarrensounds ect. Zuständig sind.

Die Zahl nach dem Punkt hingegen verrät, ob und über wie viele Subwoofer, der für die Bässe bzw. den Tieftonbereich zuständig ist, vorzufinden sind.

Hat man also zum Beispiel ein 5.0 oder 5.1-System, kann man mit der richtigen Soundkarte bzw. dem passenden Kanalmixer einen echten Surroundsound erzeugen, für den immer mindestens vier respektive fünf Lautsprecher benötigt werden.

In unserem Fall haben wir demnach ein Stereo-Wiedergabesystem vorliegen, das zusätzlich noch über einen Subwoofer (oder: Eine Bassbox) verfügt.

Die billigsten 2.1-Soundsysteme sind dafür bekannt, unschöne und total überzogene Bässe auszugeben, die kein wirklich gutes Klangbild abgeben. Auf den folgenden Seiten wird sich zeigen, wie sich das Microlab-System gerade auch an diesem Knackpunkt schlagen wird.

Lieferumfang und Technik

Die insgesamt drei Lautsprecher werden in einem kompakt gehaltenen, weißen Umkarton, der die Komponenten vor äußeren Einflüssen gut schützt, ausgeliefert.

Neben den Boxen werden überdies die benötigten Kabel sowie eine kabellose Fernbedienung, die das Regeln der Lautstärke vom Schreibtisch aus ermöglicht, mitgeliefert. -Ein nettes Gadget!

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Für die zwei Satelliten wurde von Microlab kein richtiger Schallraum entworfen, stattdessen wird hier auf zwei Plastikschalen um die Lautsprecher herum gesetzt, die den Sound verstärken und besser im Raum verteilen sollten. Hoffentlich kommt diese Einsparung der Speakerqualität zugute, obwohl ein gut durchdachtes Gehäuse auch sehr produktiv für den Sound sein kann.

Beide Mittelton-Speaker haben einen Durchmesser von jeweils 100,2 mm, wobei die Treiber für den Hochton 19 mm groß sind. Diese sollen die höchsten Frequenzen bis maximal 20 kHz abdecken. Das Duo basiert auf der passiven Lautsprechertechnik (kein interner Verstärker), sodass es am Subwoofer, der über eine angebliche Ausgangsleistung von 30 Watt RMS verfügt, per Chinch-Kabel angeschlossen werden muss.

Die beiden Satelliten besitzen eine Leistung von jeweils 12W, sodass sich eine Gesamtleistung von 54W RMS ergeben soll.

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Der Subwoofer an sich hat für diese Preisklasse durchschnittliche Maße von 218 x 218 x 289,5 mm (Länge x Breite x Tiefe). Der Tieftöner mit 127mm Durchmesser soll die tiefsten Frequenzen ab 40 Hz von sich geben.

Die Kunststoffverkleidung kommt im Leder-Look daher und hinterlässt vorerst keinen allzu billigen Eindruck. Gummierte Standfüße, die vor allem auf hartem Untergrund vorteilhaft für die Reduzierung von Dröhngeräuschen sein können, findet man verklebt auf der Unterseite.

Das angewandte Gehäusematerial beschränkt sich auf MDF Und den angesprochenen Kunststoff für das Äußere. Für Furore sorgt der Bassreflexkanal, der für die Verstärkung des Schalldrucks und die Verbesserung der Frequenzen zuständig ist.

Dieser ist nicht rund, wie es bei den meisten Modellen der Fall ist, sondern rechteckig. Die Bassintensität lässt sich nicht separat durch einen Poti o.ä. auf der Rückseite regeln. Dies sollte im besten Fall für eine halbwegs saubere und unübertriebene Abstimmung im tieffrequenten Bereich sprechen.

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Neben den Lautsprechern wird ein Klinke-Kabel im 3,5mm-Format auf der Rückwand angesteckt, das auf der anderen Seite mit der Soundkarte des PCs, dem Smartphone oder Mp3-Player o.ä. Verbunden wird.

Der mitgelieferte Lautstärkeregler stellt ein kleines Highlight im Gesamtkonzept dar. Drahtlos wird dieser vom System erkannt und ein weiteres unpraktisches Kabel bleibt erspart. -Eine sehr gute Idee!

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Praxistest

Beim ersten Probehören machte das FC-50 einen besseren Eindruck als erwartet. Die Bässe kamen zumindest bis zu einem gewissen Lautstärkepegel relativ sauber rüber, wobei die Höhen den Erwartungen entsprechend nicht besonders spritzig, sondern eher dumpf waren.

Als Gesamtpaket ist der Sound zwar basslastig gestaltet, jedoch wird hier in keinster Weise übertrieben. Für das Genre Hip-Hop beispielsweise ist das sogar eher als positiv anzusehen. Auch erstaunlich war, mit welcher Lautstärke das System Musik abspielen konnte, ohne einen verzerrten Sound auszugeben. -Schön!

Minimal negativ fiel der drahtlose Lautstärkeregler aber dann auf, der nicht immer sofort auf die Signale reagiert, die man per Drehen der Scheibe eingibt. Vor allem bei längerer Nichtbenutzung muss man immer mehrmals hin- und herdrehen, bis das Gerät anfängt, zu reagieren.

Die Laufzeit, die über zwei 1,5 Volt-Batterien bestimmt wird (die sich übrigens auch im Lieferumfang befinden), sollte kein Problem darstellen. In etwa 3 Wochen Testzeitraum haben sich noch keine Schwächen gezeigt.

Verarbeitungstechnisch sind im Testzeitraum keine Mängel aufgefallen. Die Lautsprecher erzeugen keine nervigen Nebengeräusche durch Eigenresonanz, der Lautstärkeregler verrutscht auf dem Schreibtisch dank integrierter Gummifüße nicht und auch der Subwoofer zeigte an sich keine gravierenden Schwächen.

Fazit

Microlab ist mit dem FC-50 ein äußerst interessantes 2.1-System fürs kleinere Budget gelungen, welches durchaus akzeptable Soundqualitäten vorweisen kann.

Materialeinsatz sowie Verarbeitungsqualität passen, wobei an der ein oder anderen Stelle vielleicht noch etwas mehr drin sein könnte (beispielsweise bessere Standfüße für den Subwoofer oder eine bessere technische Umsetzung der Fernbedienung)

Auch optisch sowie technisch wurde alles weitgehend sauber umgesetzt und es gibt keinen Grund zum Meckern. Wer also eine Musikanlage, die sich auch beim Spielen oder Filmeschauen gut anhört, sucht, ist mit dem FC 50-Soundsystem gut beraten, wobei man selbstverständlich keine Leistungen einer Hi-Fi-Anlage erwarten darf.

Gerade die vergleichsweise zurückhaltende Bassintensität ist aus unserer Sicht ein Aspekt, der positiv einzustufen ist. Etwas zu langweilig klingen nur die Höhen, die auch manchmal einige Töne schluckten, doch hier spricht man schon von Kritik auf hohem Niveau.

Von unserer Seite aus steht einer Kaufempfehlung also im Prinzip nichts mehr im Wege. Dennoch ist ein Vergleich mit anderen Systemen immer wärmstens zu empfehlen, da sich die Geschmäcker gerade im Soundbereich immer sehr voneinander differenzieren.

Das FC 50 erhält von uns somit in Anbetracht der erbrachten Leistung beim geforderten Preis den Single-Gold Award, herzlichen Glückwunsch!

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