Test: Aerocool Templarius Telum

Der Hersteller Aerocool ist bekannt für PC-Komponenten im Gaming-Bereich und hat schon viele verschiedene Gehäusekategorien mit unterschiedlichsten Designs auf den Markt gebracht.Das heute im Test vorgestellte „Telum“ ist eines von zwei Gehäusen aus der Templarius-Reihe.

Dieses Modell ist in Anlehnung auf die Tempelritter mit einem entsprechenden Symbol gestaltet worden. Wir berichteten bereits über eine Gaming-Tastatur aus der Templarius-Reihe.Durch das Design soll das Gehäuse auf jeder Lan-Party zu einem Blickfang werden und auch die technischen Spezifikationen scheinen vielversprechend.

Das Telum bietet die Möglichkeit, bis zu 10 Lüfter einzubauen. Außerdem wurde ein respektives Platzangebot für lange Grafikkarten geschaffen.Inwieweit diese Merkmale auch qualitativ umgesetzt worden sind und welcher Eindruck gerade auch in der hohen Benutzerfreundlichkeit gegeben ist, werden wir für Euch auf den folgenden Seiten testen.

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Wir danken Aerocool für das Zusenden des Testsamples.

Austattung und Lieferumfang

Das Aerocool Templarius Telum kann in zwei verschiedenen Varianten erworben werden, zum einen in einer weißen und zum anderen in einer schwarzen Ausführung. In unserem Test beschäftigen wir uns mit der schwarzen Variante, die aber bis auf die Farbgebung keinen Unterschied zur weißen darstellt.

Das Telum kommt in einer eher unspektukulären, grauen Umverpackung, die lediglich das Gehäuse und die entsprechende Modellvariante abbildet.

Beim Öffnen des Kartons fällt die gute Sicherung des verpackten Gehäuses auf. Das Handbuch liegt dem Karton einzeln bei, während das Zubehör sicher im Gehäuseinneren verstaut wurde.

Das Benutzerhandbuch ist in verschiedenen Sprachen ausgeführt, jedoch sind dort nur die wichtigsten Informationen zur Montage verschriftlicht. Dadurch bietet sich die Möglichkeit auf 3 Seiten (in deutscher Sprache) die wichtigsten Leitinformationen zum Gehäuse zu bekommen.

Auch das Benutzerhandbuch zeigt durch das Design, welchem Hintergrund das Gehäuse entsprungen ist. Es ist nicht nur ein Ritter abgebildet, sondern auch das „T“ (Rückseite), welches sowohl auf die Tempelritter hindeuten könnte, als auch auf die Modellreihe „Telum“.

Zum Lieferumfang gehören verschiedene Schrauben zur Hardwaremontage, Kabelbinder und 5 Halterungen für Festplatten, SSDs und Card Reader.

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Die Front des Telums ist mit dem schon erwähnten „T“ und dem Logo von Aerocool im unteren Teil des Gehäuses versehen worden.Das Frontpanel ragt etwas über die Frontblenden heraus und dominiert damit die vordere Ansicht. Enthalten im Panel sind zwei USB2.0 und ein USB3.0-Anschluss sowie Audio-Anschlüsse.

Oberhalb der Frontanschlüsse lässt sich ein ziemlich groß gestalteter An/Ausschalter erkennen, indem eine Art „A“ (ähnelt stark dem Assasins Creed Logo) integriert worden ist. Neben dem Schalter links sowie rechts wurde die Produktreihe „Templarius“ (links) und „Telum“ (rechts) eingraviert. Hinter dem An/Aussschalter lässt sich eine Lüftersteuerung erkennen, die eine Steuerung der Lüfter zwischen 5 und 12 Volt bietet. Auch das komplette Ausschalten der Lüfter ist möglich.

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Technische Spezifikationen

Aerocool Templarius Telum
Gehäusetyp:Kompatiblität zu Mainboards mit microATX und ATX Standard
Abmessungen:185 x 420 x 435 mm(BxHxT)
Gewicht:6kg
Lüfter:2x 120mm „silent“ Lüfter enthalten
Einbaumöglichkeiten:3x 5,25 Laufwerke, 6 Festplatten verbaubar (2,5/3,5 Zoll)
Platzangebot:ATX Nezteilemaximale Grafikkartenlänge 400mmCPU-Kühler mit maximaler Höhe von 158mm
Besonderheiten:USB 3.0, Front Audio, Lüftersteuerung, Netzteilentkopplung

Äußeres Erscheinungsbild

Die schon beschriebene Front bietet viele Blickwinkel, die das Telum zu dem machen, was es ist. Ein ansehnliches Gaming-Gehäuse! Dies lässt sich vor allem durch die vereinzelt stark ausgeprägten Logos unschwer erkennen, die sich über die ganze Front verteilt befinden.

Dabei sind die Formen und Schriftzüge so angebracht, dass sie zwar nicht stören, jedoch eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die gesamte Frontansicht wird durch die Meshgitterfront abgerundet. Beides wirkt auffordernd und gleichzeitig dezent, wobei das Gehäuse auf Lan-Partys oder ähnlichem den ein oder anderen Blick auf sich ziehen wird.

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Die beiden Seiten des Telum sind im Grunde gleich gestaltet worden, beide verfügen über die gleiche Formgebung, zusätzlich wurde auf der „offenen“ Seite ein Seitenteil eingearbeitet. Trotzdem wirken beide Seiten recht einheitlich.

Durch die hohe Positionierung des Seitenteils wird ein Blick auf das Mainboard, die Grafikkarte und den CPU-Kühler ermöglicht. Somit ist für jeden die Möglichkeit geboten, der etwas aus seinem Inneren machen möchte, ein paar Moddingarbeiten vorzunehmen. Hier wird wieder deutlich für welche Kategorie das Gehäuse entworfen worden ist.

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Die rückwärtige Ansicht setzt die fast durchgehende Farbe schwarz fort, es lassen sich also keine signifikanten Eye-Catcher vorfinden.

Doch lässt sich bei diesem Gehäuse ein bekanntes Schema vorfinden. Es lässt sich im unteren Teil ein Netzteil im ATX Standard Format einbauen, während über der Netzteilöffnung 7 Slotblenden zu sehen sind, die reichlich Spielraum für Erweiterungskarten ermöglichen.

Über den Slotblenden wird auf der linken Seite die Öffnung für die rückwärtigen Anschlüsse, wie USB etc. vom Mainboard ersichtlich, während sich rechts das Lüftergitter für den vorinstallierten Lüfter befindet.

Über den Lüftergittern ist die Möglichkeit geboten worden, einen bzw. zwei Wasserkühlungsschläuche heraus- bzw. reinzuführen. Dazu müssen die Blenden jedoch leider herausgebrochen werden.

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Im oberen Teil des Gehäuses lässt sich durch Abnehmen des Deckels eine potentielle Lüftertauglichkeit von respektiven 3 Lüftern erkennen. Zusätzlich verlaufen die Kabel für die Frontanschlüsse durch den Deckel.

Leider sind die Kabel nicht gesleevt bzw. schwarz ummantelt worden und passen von der Farbenvielfalt leider nicht zum einheitlichen schwarzen Look des Gehäuses. Außerdem bleibt für wasserkühlungsversierte Nutzer die Frage offen, ob sich im Deckel ein Triple-Size-Radiator verbauen lässt, da der letzte Lüfterplatz bis in den Laufwerksschacht ragt.

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Inneres Erscheinungsbild

Damit die Einbaumöglichkeiten ersichtlich werden, muss das Seitenteil abgenommen werden. Dieses lässt sich durch zwei Rendelschrauben relativ einfach abnehmen.

Beim Begutachten des Seitenteils fällt auf, dass die Scheibe gut in das Seitenteil eingearbeitet worden ist und keinen losen oder wackeligen Eindruck hinterlässt. Das Seitenteil im Gesamtbild macht jedoch einen eher unstabilen Eindruck, dies fällt auch beim Gegenstück auf.

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Das Erscheinungsbild von außen setzt sich im Innenleben weiter fort, dort ist das Gehäuse durchgehend in Schwarz lackiert, die Lackierung weist keinerlei Mängel oder abplatzende Stellen auf.

Auf der rechten Seite des Telum lässt sich ein durchgehender Laufwerksschacht erkennen, der für die oberen drei freien Plätze die Möglichkeit bietet 5,25 Zoll Laufwerke zu montieren. Im unteren Teil lassen sich mithilfe der mitgelieferten Befestigungsklammern Festplatten im 3,5″-Format montieren.

Die Laufwerksmontage funktioniert hierbei denkbar einfach und ohne Schrauben. Die Festplattenhalterungen ermöglichen es zusätzlich, zur Festplattenmontage auch einen Lüfter anzubringen, so befindet sich ein weiterer vorinstallierter Lüfter an einer solchen Halterung. Ingesamt lassen sich laut Hersteller bis zu 10 Lüfter verbauen.

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Das weitere Platzangebot stellt eine ATX Kompatibilität für Netzteil und Mainboards in Aussicht, für das Netzteil wurde ausreichend Platz zur Verfügung gestellt, bei kleineren Netzteilprobanden lässt sich vor diesem auch noch ein Lüfter montieren.

Zur Montage kann entweder ein uAtx oder ein Standard ATX-Mainboard verwendet werden, wobei Aerocool aus Benutzerfreundlichkeit zudem eine Aussparung für die vereinfachte CPU-Kühlermontage eingelassen hat. Außerdem sind um das Mainboard herum großzügige Öffnungen für das Kabelmanagement gelegt worden.

Weniger erfreulich ist dabei der angeworbenen Platz für die Länge der Grafikkarte, die laut Werbung bis zu 400mm lang sein kann. In Wirklichkeit kommt dieses Platzangebot nur zu Tragen, wenn der komplette Festplattenschacht mit einer derart langen Karte belegt werden würde.

Diese Werbung würde genauer betrachtet noch einen Kritikpunkt mit sich ziehen, denn eine 40cm lange Grafikkarte lässt sich wohl kaum verbauen, wenn der Festplattenschacht fest verbaut und nicht benutzerspezifisch veränderbar ist.

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Im oberen Teil des Gehäuses lässt sich der rückwärtige 120mm Lüfter erkennen, der auch mit dem „T“ versehen worden ist.

Im Deckel lassen sich zusätzlich noch drei weitere Lüfter verbauen, außerdem wurden die Kabel für die Frontanschlüsse durch den Deckel geführt, sodass sie im Gehäuseinneren zur Verfügung stehen. Unter anderem gehören zu den durchgeführten Kabeln ein USB3.0-Kabel sowie die Anschlüsse für drei Lüfter, die sich über das Frontpanel regeln lassen.

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Praxistest und Messungen

Im praktischen Teil unseres Testdurchlaufes wird die Entkopplungsintensität sowie die Lautstärke der vorinstallierten Lüfter getestet.

Für den Lautstärketest kommt ein Schallpegel-Messgerät (MC Check MS-50) zum Einsatz, hiermit soll ein objektiver Eindruck ohne die Beeinträchtigung anderer Einflüsse der Lüfter vermittelt werden, daher wird für den Test selbstverständlich ein passives Netzteil verwendet.

Entkopplungsintensität

In diesem Preissegement lässt sich nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass eine Entkopplung überhaupt vorhanden ist. Aerocool integriert jedoch in die Plastikstandfüße pro Fuß einen Vibrationsdämpfer.

Leider wirkt der Standfuß nicht gerade stabil und der aufgeklebte Vibrationsdämpfer in Form von Gummi hinterlässt einen eher uneffektiven Eindruck. Im Inneren des Gehäuses sind vier kleine Standfüße aus Gummi vorhanden, auf denen das Netzteil platziert wird.

Insgesamt ist es löblich, dass eine Entkopplung vorhanden ist, schade ist es jedoch, dass in die Festplattenhalterungen keine Gummiringe integriert worden sind.

Lüfter

Die beiden vorinstallierten 120mm-Lüfter machen einen von der Verarbeitung her solide wirkenden Eindruck und passen mit ihrer schwarzen Optik durchaus in das Gehäusekonzept.

Außerdem wurden die beiden Lüfter so montiert, dass die Hardware auch mit den vorinstallierten Lüftern schon eine gute Luftzirkulation erhalten soll: hereinpustend (vorne) und herausblasend (hinten).

Aerocool gibt an, dass es sich hier um silent Lüfter handelt, welche eine maximale Lautstärke von 33dbA unter 12 Volt erreichen sollen und zirka 1200 Umdrehungen haben.

In unserem Praxistest testen wir, wie laut die Lüfter unter den Einstellungen fünf, sieben und 12 V werden und ob die angegebene Lautstärke zu bestätigen ist. Das Schallpegelmessgerät befand sich bei diesem Test in der Mitte des Gehäuses.

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Die Lüfter fielen unter 12 Volt eher unangenehm auf, wobei deutlich zu betonen ist, das es nur ein luftstromtechnisches Geräusch ist, es ließen sich keine Schleif bzw. mechanischen Geräusche identifizieren. Unter 7 bzw. 5 Volt wurden die Lüfter dann überraschend leise und aufgrund der sauberen Rotorenbewegung waren nur wenige Umdrehungsgeräusche zu hören.

Die Einstellung 5 Volt verblüffte im Gesamtbild am meisten, denn hier hatten wir zum Anfang das Gefühl, dass die Lüfter überhaupt gar nicht anlaufen. In Wahrheit bestätigte sich das Gegenteil, die Lüfter liefen einfach silent. Dies bedeutet, dass sich aus Entfernungen von 30cm aufwärts nur geringe Lüftergeräusche bemerkbar machten.

Fazit

Die abschließende Bewertung bei diesem Gehäuse zu treffen, fällt sehr schwer. Auf der einen Seite steht die solide Verarbeitung in dieser Preiskategorie sowie kleine Features, auf der anderen Seite leistet sich Aerocool mit dem Telum ein paar Patzer, die nicht zwangsläufig sein müssten.

Das Gehäuse macht aufgrund eines hohen Plastikanteils zwar einen eher instabilen Eindruck, doch es zeigt sich, dass die Teile wie zum Beispiel das Seitenteil gut eingearbeitet worden sind.

Löblich ist auch, dass Aerocool beim Telum auf eine entsprechende Entkopplung setzt. Diese ist jedoch nur an den Standfüßen und bei der Netzteilhalterung vorzufinden. Perfekt wäre es gewesen, wenn auch die Montageplätze der Festplatten entkoppelt wären.

Als durchaus positiv anzusehen ist das Gewicht, das unter anderem durch den hohen Plastikanteil sehr gering ausfällt, die Lüftersteuerung, sowie für ein Gamer-Gehäuse passend, das eingearbeitete Seitenfenster. Weiterhin ist im Gehäuse trotz der Preisklasse USB3.0 integriert worden.

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Leider ist die Werbung für das Aerocool nicht ganz zutreffend, wie schon erwähnt, lässt sich der 40cm lange Platz für Grafikkarten nur eingeschränkt unter Einbuse der Möglichkeit zum Verbau einer Festplatte nutzen.

Außerdem wird das Gehäuse als benutzerfreundlich umworben, so lässt sich ein Laufwerk beispielsweise ohne Werkzeug einbauen. Doch auf der Kehrseite müssen die PCI-Blenden herausgebrochen werden, genauso wie die Durchführung für die Schläuche einer Wasserkühlung. Dies ist keineswegs benutzerfreundlich und zusätzlich noch eine etwas nervige Arbeit.

Trotz dieser vielen Kritikpunkte sollte nicht vergessen werden, dass es sich hier um ein Gehäuse in der Preiskategorie bis 50€ handelt, das mit vielen interessanten Gimmicks daherkommt.Dazu ist es auf dem technisch aktuellsten Stand und bietet in der Front nicht nur USB3.0 und Co., sondern auch eine Lüftersteuerung mit drei Einstellungsmöglichkeiten.

Folglich lässt sich resultieren, dass es sich hier um ein günstiges Gaming-Gehäuse handelt, das mit den oben genannten Einschränkungen für diese Preisklasse teilweise empfohlen werden kann.

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